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Kreis Lörrach Kompetenzen für Alltag entwickeln

Die Oberbadische
Blicken zuversichtlich in die Zukunft (von links): Bruno Kleeb, Thomas Kettner, Sarah Metz, Damaris Prümmer, Elke Müller, Wolfgang Walldukat und Bernd Schröder. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Suchthilfe: Blaues Kreuz lässt das Jahr 2014 Revue passieren / Angebote für Alkoholabhängige

Von Michael Werndorff

Beratung von Angehörigen suchtkranker Menschen und therapeutische Rückfallprävention sind nur einige Angebote des Blauen Kreuzes Lörrach. Gestern wurde im Rahmen eines Pressegesprächs der Jahresbericht 2014 präsentiert. Dieser zeigt, dass die Hilfe für Suchtkranke im Landkreis weiterhin eine große Rolle spielt.

Kreis Lörrach. 269 suchtkranke Menschen haben im vergangenen Jahr die Angebote des Blauen Kreuzes in Anspruch genommen, davon nahmen neu 32 Angehörige Kontakt zur Beratungsstelle auf, wie Bruno Kleeb, Vorsitzender des Trägervereins, das Jahr Revue passieren ließ. „Insgesamt wurden 362 Personen, davon 231 Männer, in der Beratungsstelle in Lörrach und im Krankenhaus regelmäßig oder einmalig sowie durch Gruppenangebote beraten und begleitet.“

Rückläufig gegenüber dem Vorjahr sei der Anteil der Betreuten mit zwei oder mehr Kontakten, jedoch stieg der Anteil der Menschen mit Mehrfachdiagnosen, wobei die betreuten Klienten überwiegend aus Lörrach, dem Markgräflerland und dem Wiesental, aber auch aus Rheinfelden und kreisangrenzenden Gebieten das Angebot wahrnahmen. Neben der Präventionsarbeit, die sich an Multiplikatoren wendet – zum Beispiel in Pflegeheimen und christlichen Gemeindegruppen – erfolgt seit dem Jahr 2000 auch die Arbeit im Krankenhaus, die von 112 Patienten in Anspruch genommen wurde. „Wir leisten einen großen Beitrag, dass Alkoholkranke nicht pflegebedürftig werden“, betonte Leiterin Elke Müller. Zudem bestehen zahlreichen Angeboten wie der MPU-Vorbereitungskurs oder die psychosoziale Begleitung, der Schwerpunkt liegt allerdings auf dem Bereich Sucht im Alter.

Laut Statistischem Bundesamt weisen 27 Prozent der Bundesbürger über 60 Jahre riskanten Alkoholkonsum auf, bis 2030 soll deren Anteil sogar nochmals um 27 Prozent steigen, erklärte Sozialarbeiterin Damarius Prümmer, die im Rahmen von Kunst- und Malkursen die Stabilisierung der Abstinenz fördert. Es bedarf einer zunehmenden Auseinandersetzung mit der Thematik, so die Mitarbeiterin des Vereins, für den zahlreiche Betroffene ehrenamtlich tätig sind. Das Thema Sucht sei mit Scham erfüllt, und die Zielgruppe sei zudem schwer zu erreichen.

Ein weiterer Aspekt der Arbeit liegt in der Beratung von Angehörigen und in der therapeutischen Rückfallprävention, für die Sarah Metz verantwortlich ist. „Die Angehörigen von Suchtabhängigen geraten häufig selbst in eine Abhängigkeit, weil sie das Leben des Suchtabhängigen ein Stück weit mit leben“, erklärte die Sozialpädagogin. Ein Ziel in der Beratung sei die Befreiung aus der Co-Abhängigkeit. In Sachen Rückfallprävention gelte es, Kompetenzen mit Risikosituationen zu entwickeln, was in Gruppen- oder Einzelgesprächen stattfindet.

Dass der Landkreis dank Lenkungsausschuss mit diesem Angebot sehr gut aufgestellt sei, unterstrich Müller abschließend.

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