Kreis Lörrach Konfessionen wollen Zeichen setzen

Die Oberbadische
Dekanin Bärbel Schäfer und Dekan Gerd Möller laden zu einem besonderen ökumenischen Gottesdienst ein. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Evangelische und katholische Kirche beziehen mit Gottesdienst Stellung zum Thema Flüchtlinge

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Mit einem ökumenischen Gottesdienst wollen sich die katholische und evangelische Kirche im Landkreis Lörrach zum Thema Flüchtlinge zu Wort melden. Nachdem vor eineinhalb Jahren ein Kooperationsvertrag zur Zusammenarbeit geschlossen wurde, sehen beide Dekane die Zeit gekommen, diese mit Leben zu füllen.

Vielfach werde die Flüchtlingsthematik schon in den jeweiligen Gemeinden gestaltet, erklärt Bärbel Schäfer, Dekanin des evangelischen Kirchenbezirks Markgräflerland. Mit dem ökumenischen Gottesdienst, der keine politische Veranstaltung sein soll, werde nun ein Zeichen gesetzt. Ziel sei daher auch, Ängste abzubauen und Vorurteile zu widerlegen. „Wir können motivieren“, weiß Gerd Möller, Dekan im Dekanat Wiesental aber auch darum, dass die Arbeit selbst vor Ort stattfindet.

Im Gottesdienst werden Elke Zimmermann-Fiscella vom Landratsamt, Sibylle Zeiser von der Diakonie sowie Caritas-Vertreterin Ruth Götzmann kurze prägnante Stellungnahmen abgeben. Der Unterstützerkreis Flüchtlinge Weil am Rhein soll Fürbitten vortragen. Mit diesen und weiteren Punkten wollen die Organisatoren das Netzwerk zeigen, das sich mit dem Thema Flüchtlinge beschäftigt. Der Informationsanteil des Gottesdienstes wird daher höher sein als üblich.

Eingebunden ist der Gottesdienst in die bundesweit stattfindende „Interkulturelle Woche“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ steht. An dieser beteiligen sich die beiden Konfessionen im Dreiländereck erstmals.

Aktuell gewinne das Flüchtlingsthema und die Integrationsbemühungen zwar eine „neue Dramatik, bei der wir noch dabei sind, diese zu verstehen“, wie Schäfer erklärt, doch die evangelische Landeskirche sei schon seit längerem dabei, sich dem Thema Vielfalt in der Kirche zu widmen. Hierzu verweist sie unter anderem auf interkulturelle Trainings für Erzieher in den evangelischen Kindertagesstätten oder auch den interkulturellen Dialog. In den Gemeinden müsse die Vielfalt ein Bestandteil der Arbeit sein. „Die Zeit schreibt unser Programm.“ Auch die katholische Kirche habe sich des Themas angenommen, so Möller. Aktuell liege der Schwerpunkt bei der Unterbringung. Das diakonische Handeln, also Hilfe in der Not, Sozialarbeit und Unterbringung, steht im Fokus.

u  Der ökumenische Gottesdienst findet am Sonntag, 20. September, ab 10.45 Uhr in der Kirche St. Maria in Weil am Rhein-Haltingen, Markgräflerstraße 3, statt.

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