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Kreis Lörrach Kreis-Jäger mit Neuregelungen unzufrieden

Die Oberbadische
Die Jagdhornbläser des Kreisverbandes Lörrach stimmten auf das Thema ein. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Jäger und Kommunalpolitiker diskutieren auf der Regio-Messe über Fütterungsverbot und Verordnung

Von Gottfried Driesch

Kreis Lörrach. Der Politikerstammtisch der Badischen Jäger Lörrach am Eröffnungstag der Regio-Messe hat schon Tradition. In diesem Jahr bestimmte das neue Landesjagdgesetzt die Diskussion, an der auch Landrätin Marion Dammann teilnahm, in deren Landratsamt die Untere Jagdbehörde in der Forstabteilung integriert ist. „Von den Grünen war noch nie jemand bei unseren Diskussionsrunden“, bedauerte der Kreisjägermeister zugleich, dass sich deren Vertreter für die Runde entschuldigt hätten.

Das verabschiedete Jagdgesetz von Baden-Württemberg wird von den Jägerverbänden einheitlich abgelehnt. Es sei in wichtigen Belangen nicht akzeptabel, sagte Brombacher. Gegen das Gesetz und die derzeit beratene Durchführungsverordnung (DVO) wurde am 4. März in Stuttgart demonstriert. Unter den rund 3500 Teilnehmern befanden sich auch 150 Jäger aus dem Landkreis Lörrach. Die Demo hätte erste Erfolge gezeigt, denn die DVO werde nochmals überarbeitet, erklärte der Kreisjägermeister.

Ein Haupteinwand gegen das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) richtet sich gegen das generelle Fütterungsverbot. „Rehwild in Hochlagen droht im Winter zu verhungern“, erläuterte Brombacher. Besonders Schneeschuhwanderer, die querfeldein zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Wälder streiften, scheuchten das Rehwild auf (wir berichteten ausführlich). Die Tiere seien auf eine Fütterung angewiesen. Mit einer begründeten Fütterungskonzeption könne zwar bei der Obersten Jagdbehörde beim Ministerium für Ländlichen Raum in Stuttgart eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Der bürokratische Aufwand sei aber enorm.

Was eine Tierart schützt, schädigt eine andere. In diese Rubrik fällt die Kritik an der verkürzten Jagdzeit von Füchsen, Krähen und Elstern. Diese Tiere würden dem Niederwild und der Vogelwelt schaden, wurde bei der Runde unterstrichen. Gerade bei den Vögeln gebe es bedrohte Tierarten. Hier gelte es zunächst, dass die EU-Vorgaben in Baden-Württemberg nicht noch weiter ausgedehnt würden.

Geradezu amüsant bewerteten die Jäger die neu eingeführte Jagdruhe für das Schwarzwild. Die Wildschweinbestände würden allerorten explodieren. Durch die neuen Vorschriften dürften diese Tiere im Februar und März generell nicht mehr gejagt werden. Ausnahme: im Feld. Nach Auskunft von Brombacher lässt sich auf einer freien Fläche, wie die Felder zu dieser Jahreszeit sind, kein Wildschwein blicken. Diese Vorschrift könne nur jemand verfasst haben, der keine Ahnung hätte.

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