Kreis Lörrach Kreis muss warten

Die Oberbadische
Die Planungen für die Klinikzukunft sollen Anfang nächsten Jahres vorangetrieben werden. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Klinikzukunft: Gespräche mit „Eli“ und Emmendingen

Von Marco Fraune

Zentralklinikum oder zwei Standorte? Planungen mit oder ohne das St. Elisabethen-Krankenhaus? Ein stationärer Bereich für die psychiatrische Versorgung oder doch nicht? Zentrale Fragen bei der Zukunftsplanung sind noch offen.

Kreis Lörrach. Als „Ziel-Wunsch-Vorstellung“ hat Landrätin Marion Dammann in einem Jahrespressegespräch am Dienstagabend das erste Quartal benannt, bis wann der Träger-Orden des St. Elisabethen-Krankenhauses Stellung beziehen soll. Der „Lörracher Weg“ könnte in einer gemeinsamen Planung des ins Auge gefassten Zentralklinikums münden. Falls das „Eli“ am bisherigen Standort seinen Betrieb aufrecht erhalten will, müsste der Landkreis alleine die Zukunft für die Landkreis-Kliniken planen. Wie berichtet, hat der Kreistag sich schon vom Drei-Standorte-Modell verabschiedet. Im Rennen sind nur noch die Alternativen Zentralklinikum oder Lörracher Krankenhaus plus eine Klinik in Schopfheim oder Rheinfelden ohne OP.

Doch nicht nur mit dem Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Freiburg/Waldkirch soll noch gesprochen werden, sondern auch ein Dreier-Treffen mit Beteiligung des Landkreises, des zuständigen Landesministeriums und des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen steht an. Für Januar ist dieses terminiert. Dann soll geklärt werden, ob psychisch Kranke aus dem Landkreis Lörrach weiterhin den weiten Weg bis nach Emmendingen überwinden müssen, um dort stationär aufgenommen zu werden, oder ob die dortigen Plätze nach Lörrach verlagert werden können. Auch diese Zahl der Behandlungen wirkt sich auf die Klinikkapazitätsplanung aus.

Kreiskliniken-Geschäftsführer Armin Müller zeigte sich in der Pressekonferenz zuversichtlich hinsichtlich der Landeszuschüsse für das Lörracher Krankenhaus. Da man sich aber mit anderen Großprojekten im Wettbewerb befinde, drückt er aufs Tempo, um auch aus einem weiteren Fördertopf noch eine gehörige Euro-Portion zu erhalten.

Weniger Pfleger zieht es in die Schweiz

Als zu hoch sieht Müller die Instandhaltungskosten an, die mit 4,5 Millionen Euro im Jahr rund fünf Prozent des Umsatzvolumens schlucken. Doch dies sei erforderlich, damit die Kreiskliniken weiterhin attraktiv für Mitarbeiter und Patienten sind.

Bei der Belegschaft erkennt der Kliniken-Geschäftsführer einen Trend, nicht mehr so stark in die Nordwestschweiz zum Arbeiten abzuwandern. Sowohl die dort zugenommene Arbeitsverdichtung als auch Erosionen in der Basler Kliniklandschaft führt er als mögliche Ursachen an. Besonders bei Krankenpflegern sei dies zu erkennen. Mit weiteren Krankenpflegekursen sollen zudem weitere Kräfte für die Kreiskliniken gewonnen werden. Eine neue Karriereinternetseite befindet sich außerdem aktuell in der Entwicklung.

Ein anderer Trend ist ebenfalls abgeschwächt. Angesichts einer Steigerung von „nur“ fünf Prozent bei den Notaufnahmefällen auf 41 100 vermutet Müller, dass der Sättigungsgrad womöglich erreicht ist. „Dies ist die niedrigste Steigerungsrate in den vergangenen fünf Jahren.“

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