Kreis Lörrach Mit slowUp munter durchs Dreiland

Die Oberbadische

Tausende erlebten autofreien Sonntag / Mit Muskelkraft Region erkundet / Zentraler Empfang in Lörrach

Von Peter Ade

Kreis Lörrach/Basel. Der neunte slowUp Basel-Dreiland hielt die Regio auf Trab. Mehr als 55 000 Menschen beteiligten sich am autofreien Sonntag – mit Fahrrad, Kinderwagen, auf Inlinern oder im Boby-Car. Es war der sportliche Höhepunkt des Jahres auf den Spuren des Eurodistricts.

Die insgesamt 63 Kilometer lange Route bestand wie im vergangenen Jahr aus drei Schlaufen (West, Mitte und Ost) von jeweils etwa 20 Kilometern, die alle – einzeln oder auch passagenweise – zurückgelegt werden konnten. Überall entlang der Strecke war jederzeit der Ein- und Ausstieg möglich. Unterwegs gab’s an Festplätzen und -wirtschaften die Gelegenheit, regionale Spezialitäten aus dem Badischen, dem Elsass und der Schweiz zu kosten.

Die Route überquerte sieben Mal die Grenze und fünf Mal den Rhein. Die Strecken konnten nacheinander oder einzeln mit Velos und Inlineskates befahren oder joggend gelaufen werden. Start- und Endpunkt gab es nicht. „Mega geil“, juchzte der zehnjährige Sven Immler aus Pratteln. Und ein Senior aus Rheinfelden fand es „einfach schick, da mitzumachen“.

Die Kreisstadt Lörrach war zum zweiten Mal als Mitveranstalter dabei. Beim offiziellen Empfang in der Dieter-Kaltenbach-Stiftung erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz nach der Begrüßung der Gäste durch Beatrice Kaltenbach-Holzmann, der slowUp sei auf einem guten Weg. Bürgermeister Michael Wilke ergänzte: „Es ist ein tolles Event, das immer mehr Menschen begeistert.“ Wilke unterstrich den vehementen Einsatz der Stadt, das Radfahren durch flankierende Maßnahmen so attraktiv wie möglich zu machen. Schließlich hätten Radler keine Knautschzone.

„Es lohnt sich, für offene Grenzen zu kämpfen“, erklärte der baselstädtische Regierungsrat Hans-Peter Wessels. Offene Grenzen müssten selbstverständlich sein – ein Service für die Menschen in der Region am Rheinknie.

Als „elementar wichtigen Beitrag zur Entschleunigung in der Alltagshektik“ wertete Isaac Reber (Regierungsrat Basel-Land) den slowUp. „Wir tun uns mit dieser Veranstaltung gegenseitig einen ganz großen Gefallen.“

„Es ist wichtig, dass wir hier sind“, betonte die Präsidentin der Regio Basiliensis, Kathrin Amacker. Sie betrachte den slowUp als „Baustein der Dreiland-Identität“. Amacker lobte die Bundeskanzlerin Angela Merkel für deren Bekenntnis, fremde Menschen in Freundschaft aufzunehmen.

Derweil blieben im Dreiländereck etliche Straßen und Ortsdurchfahrten für Autos gesperrt. Der Parcours war für Radler ohne große Höhendifferenzen zu bewältigen. Es gab kurze Steigungen, Gefälle und wenige Engpässe. An mehreren Orten wurden Steckdosen zum Aufladen von Akkus und Elektrorollstühlen installiert, da auch Menschen mit Behinderung am Event teilnahmen.

Rotes Kreuz, Polizei und Technisches Hilfswerk lieferten mit über 800 Kräften ein Musterbeispiel an logistisch exzellenter Zusammenarbeit für die Sicherheit der großen slowUp-Familie.

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