Von Michael Werndorff Kreis Lörrach. Fördermittel in Höhe von 50 000 Euro für das Pilotprojekt „Gesund älter werden“ und ein intensiver Bürgerdialog. Damit will Landrätin Marion Dammann im kommenden Jahr Städte und Gemeinden bei der Gesundheitskonferenz verstärkt miteinbeziehen. Anlässlich der Jahrespressekonferenz erläuterte Dam-mann, dass der Kreis Lörrach, als einer von sechs Land- und Stadtkreisen vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren einen Betrag von insgesamt 50 000 Euro erhalte. Das Pilotprojekt „Gesund älter werden“ soll im Rahmen der Kommunalen Gesundheitskonferenz erarbeitet werden, auf fachlicher Seite erfolge die Begleitung durch das Landesgesundheitsamt von Baden-Württemberg. „Weil im Kreis etwa 43 000 Personen leben, die über 65 Jahre alt sind“, habe man diese Thema gewählt, erklärte die Landrätin. Das Ziel, gesund älter zu werden, soll erreicht werden durch den Ausbau und die Förderung von Bewegungsangeboten für die Über-60-Jährigen, welche niederschwellig, offen und professionell betreut sind. Wer sich nicht mehr richtig bewegen kann, soll vor allem gefördert werden. Ein Stichwort hier ist „aktivierende Hausbesuche“. Die Prognose für die kommenden Jahre deuten darauf hin, dass die Anzahl noch deutlich ansteigen werde: Bis zum Jahr 2030 ist davon auszugehen, dass die Zahl der potenziell Pflegebedürftigen, die älter als 85 Jahre sind, sich nahezu verdoppeln wird, wobei der Zuwachs bei den Männer deutlich höher ist als bei den Frauen. Darauf machte auch vergangene Woche der Kreisseniorenrat aufmerksam (wir berichteten). Bei der Sitzung machte Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella deutlich, dass die höchsten Zuwachsraten bei den Erkrankungsarten im Alter die Demenzen haben. „Im Landkreis Lörrach ist aktuell von 4000 bis 5000 mittelschwer demenziell Erkrankten auszugehen – bei steigender Tendenz.“ „Daher wird die Frage nach einem möglichst gesunden, beschwerdefreien und selbstbestimmten Älterwerden immer wichtiger“, betonte Dammann. Ganz konkret können sich beispielsweise interessierte Städte und Gemeinden mit Bürgerdialogen an dem geförderten Projekt beteiligen. Auf diese Weise sei es möglich, die Bedürfnisse und Ideen der Einwohner direkt zu erfassen und in die Planung von Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung der Gesundheit einzubringen. Die Gesundheitskonferenz wurde 2011 ins Leben gerufen und hat sich zur Aufgabe gemacht, Stärken und Schwächen der gesundheitlichen Situation der Menschen im Landkreis zu ermitteln. Dadurch lassen sich Handlungsbedarfe feststellen, um Bedingungen für ein gesundes Aufwachsen zu verbessern. Schließlich erarbeite diese Empfehlungen für den Landkreis und begleite deren Umsetzung, so Dammann. Aus der Gesundheitskonferenz hervorgegangen waren seit der Gründung bereits die Arbeitsgruppen „medizinische Versorgung“ und „Gesund durch Lebensstil – Den Stoffwechsel im Blick“.