Kreis Lörrach Mut zeigen bei der Berufswahl

Die Oberbadische
Freuen sich über „Nur Mut“: (von links) Ursula Kühn (Leitung Unternehmenskommunikation Firma August Faller), Stephanie Wizent (Jugendagenturen Landratsamt), Alexander Käppele (Firma A. Raymond), Michaela Neugebauer (Arbeitsagentur Lörrach), Thorsten Blank (Geschäftsführer Tempus Fugit), Claudia Brenzinger (Schulleiterin), Josua Kalt, Ausbildungsleiterin Ursula Römer und Vivien Klechnowski (alle VR-Bank Schopfheim-Maulburg) Foto: Katharina Maß Foto: Die Oberbadische

Tempus Fugit: Erfolgreiches Projekt „Nur Mut“ / 15 weitere Schulaufführungen in dieser Saison

Mit dem Theaterstück „Nur Mut“ möchte die Theatergruppe „Tempus Fugit“ Jugendlichen anhand verschiedener Charaktere die Berufsorientierung näherbringen. In dieser Saison gibt es fünfzehn Aufführungen an verschiedenen Schulen im Kreis Lörrach.

Kreis Lörrach. An etwa zehn verschiedenen Schulen in Lörrach, Weil am Rhein, Schopfheim, Steinen, Rheinfelden und Grenzach sind insgesamt fünfzehn Aufführungen unter dem Thema „Nur Mut“ geplant, sagte Thorsten Blank, Geschäftsführer des freien Theaters Tempus Fugit, beim Pressegespräch am Freitag in der Friedrich-Ebert-Schule in Schopfheim. Im Oktober sollen weitere Aufführungen folgen.

In dem etwa 45-minütigen Theaterstück geht es um Schüler einer Klasse mit unterschiedlichen Charakteren, die ihre ganz eigenen Probleme in der Schule und bei der Berufswahl haben. So gibt es Außenseiter Martin, der weiß, dass er später einmal Kraftfahrzeugmechatroniker werden will, aber in seiner Schulklasse gemobbt wird, oder Thorsten, der in seiner Berufswahl eingeschränkt wird, da er die Autolackiererei seines Vaters übernehmen soll, der ihn später rausschmeißt, da er keinen Abschluss hat. Daneben gibt es weitere Charaktere, wie Luise, die gut in der Schule ist und gerne studieren würde, aber keine Unterstützung in ihrer Wahl im angeblichen Männerberuf Energie-, Gebäude-, und Umwelttechnik findet.

Das Besondere an dem Projekt „Nur Mut“: Nach der ersten Vorführung können die Jugendlichen aktiv in Szenen eingreifen und sie durch ihr Handeln verändern. Dafür werden einige Schüler der meist Acht- und Neuntklässler Teil der Gruppe und können sehen, wie sie durch Eingreifen in einzelne Situationen gleich einen ganzen Lebensweg ändern können.

Das Projekt, das es bereits seit 2003 gibt, befindet sich im stetigen Wandel. Neu auftretende Probleme, wie die „klassischen Berufsbilder“, werden aufgenommen oder vertieft besprochen. „Dass das Thema Berufsorientierung auf Augenhöhe angegriffen wird, ist eine tolle Ergänzung zu unserer Arbeit. Ich war erstaunt, wie viele Themen man in eine Stunde reinpacken kann“, lobte Michaela Neugebauer von der Arbeitsagentur Lörrach, die das Projekt zur Hälfte finanziert. Die andere Hälfte wird durch verschiedene Unternehmen übernommen. „Die Kooperation ist goldwert“, sagte Stephanie Wizent von den Jugendagenturen des Landratsamts Lörrach. Sie ergänze die Arbeit der Jugendzentren gut, weshalb mindestens sechs Aufführungen dieser Saison vom Landratsamt mitfinanziert werden.

„Der Bewerbermarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert“, sagte Alexander Käppele, Ausbildungsleiter der Firma A. Raymond. So gebe es viele neue Berufe mit guten Chancen, die oft aber noch unbekannt seien. „Es gehört Mut dazu, sich für Berufe zu bewerben, die niemand kennt“, stimmte Ursula Kühn von der Firma August Faller zu. „Diese Mutfrage wird uns unser ganzes Leben begleiten.“

Damit sich die Achtklässler, die gestern in ein Praktikum starteten, noch besser informieren konnten, waren bei der Aufführung am Freitag außerdem die zwei Auszubildenden der VR-Bank Schopfheim-Maulburg, Vivien Klechniowski und Josua Kalt, mit ihrer Ausbildungsleiterin Ursula Römer vor Ort. Auch an anderen Schulen sollen Auszubildende aus verschiedenen Berufen dabei sein, um die Schüler noch umfangreicher zu informieren.

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