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Kreis Lörrach „Nebenjob, Abi und Freunde wichtiger“

Die Oberbadische

Im Lörracher Jugendparlament sind nur noch drei von 21 Parlamentariern aktiv

Von Alessandro Baldrich

Der letzte Eintrag auf Faebook stammt vom 26. März 2013. Sseitdem informiert das Lörracher Jugendparlament (JuPa) nicht mehr über seine Projekte. Grund dafür ist, dass das Parlament pausiert. „Abitur ist halt wichtiger“, meint Cathi Cyperrek, eine der letzten Parlamentarier, die sich für ein Fortbestehen des JuPas einsetzt.

Am Anfang waren noch alle 21 Mitglieder bei der Sache. Viele hatten Ideen, wie die Stadt für die Jugendlichen verbessert werden könnte, oder wie sie das Gremium den Jugendlichen hätten näher bringen können. Nach und nach sind jedoch fast alle abgesprungen. „Zum Schluss waren nur noch wir drei übrig: Fransiska Ausborn, Theresa Weiß und ich“, bedauert Cyperrek.Was fehlte, war der Wille der JuPa-Mitglieder Nachwuchs anzuwerben. Wo es diese Ansätze gab, waren sie jedoch zu unstrukturiert. Dinge wie Abitur, Nebenjob oder Freunde zu treffen war den meisten Jugendlichen offenbar wichtiger, als sich um Jugendpolitik zu kümmern. Ein Problem war sicher auch, dass viele Jugendliche über das JuPa nur wenig Bescheid wussten.

In den vergangenen zwei Jahren gab es immer mehr Anzeichen, dass das Parlament nicht mehr weiter existieren könnte. Mehr und mehr Jugendliche sind abgesprungen. „Das JuPa hätte die Jugendlichen früher bewerben müssen“, meint Stefan Dieterle, Jugendreferent bei der Stadt Lörrach. „Wir haben mehrere Versuche unternommen, die Jugendlichen dazu zu bewegen, das JuPa weiterzuführen: Das Jugendreferat, unterstützt vom SAK wäre bereit gewesen, Werbung für die Sache zu organisieren.“ Dabei hatte die Einrichtung in seiner siebenjährigen Geschichte durchaus Erfolge aufzuweisen: Bestes Beispiel für die Aktivität des JuPa war das Projekt „Tunnelblick“, bei dem Unterführungen von Streetart-Künstlern verschönert wurden. „Bis heute haben wir Kontakt und bleiben an der Sache dran“, sagt Dieterle. Ein anderes Projekt war das „Café Jeunesse“. Mit dem Café wollten die Jugendlichen eine Möglichkeit zum Treffen und Austauschen schaffen. Da das JuPa jedoch pausiert, wurde das Projekt eingestellt.

„Ein möglicher Grund liegt darin, dass vom JuPa in Lörrach viele ehemalige Mitglieder zur Zeit Abitur machen und daher keine Zeit haben“, erklärt Cyperrek und ergänzt: „Die Jugendlichen des JuPas aus Weil oder Rheinfelden sind oft älter als wir und haben daher Zeit.“ Wichtig sei vor allem, dass Jugendliche sich in gesellschaftliche Entscheidungen einbringen wollen, was offenbar in Lörrach nicht vorhanden sei.

Dennoch scheint die Rückkehr des JuPas nicht ausgeschlossen: „Wir wollen ein neues Jugendparlament gründen. Dieses „Neue JuPa“ ist dann kleiner, als das vorherige mit seinen 21 Mitgliedern“, betont Cyperrek. Das Gremium soll jedoch weiterhin ein Budget von und Kontakt zur Stadt erhalten. Das neue JuPa hätte dann auch den Vorteil, dass der Kontakt mit einer kleineren Gruppe direkter wäre.

„Wenn die Jugendlichen bereit wären, könnten wir schon morgen das JuPa weiterführen“, erklärt der Jugendreferent, „es gibt genügend Ideen und Anregungen von Jugendlichen.

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