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Kreis Lörrach Neues Zentrum

Die Oberbadische
Das Markus-Pflüger-Heim in Schopfheim wird schrittweise dezentralisiert. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Markus-Pflüger-Heim: Ambulantisierung

Kreis Lörrach. Ein neues Zuhause für 32 seelisch beeinträchtige Menschen bietet seit diesem Monat das Markus-Pflüger-Zentrum Hochrhein, das jetzt in Rheinfelden als erstes der insgesamt drei sogenannten Unterstützungszentren bezogen wurde. Mit dem Bezug der neuen Einrichtung an der Basler Straße ist der erste Schritt im Rahmen des seit rund einem Jahr laufenden Dezentralisierungsprozesses des Markus-Pflüger-Heims in Schopfheim-Wiechs getan, teilt das Landratsamt mit.

In der Einrichtung werden psychisch kranke Menschen betreut und gepflegt. Entsprechend des Grundgedankens, dass jeder Mensch ein Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hat, stellt sich der Eigenbetrieb Heime des Landkreises Lörrach mit diesem Projekt der besonderen Aufgabe der beruflichen und sozialen Integration dieser Menschen, heißt es. Zwei weitere Unterstützungszentren sind in Planung.

Allein durch die Auflösung der zentralen Unterbringung der Menschen in einer Heimstruktur allerdings werde keine echte Inklusion in die Gesellschaft erreicht, so die Verantwortlichen. Daher geht das Markus-Pflüger-Zentrum den Weg einer „umgekehrten Inklusion“. Das bedeutet: Die Menschen, die bisher separiert vom Rest der Gesellschaft gelebt haben, sollen durch neue Wohnformen und Arbeitsmöglichkeiten Wege angeboten bekommen, die in die Gesellschaft hinein führen, indem durch ihre Tätigkeit ein Mehrwert für das Gemeinwesen entsteht. Der kürzlich eröffnete Dorfladen in Schopfheim-Kürnberg beispielsweise ist so ein Projekt der umgekehrten Inklusion. Auf diese Weise soll die Gesellschaft in einer völlig selbstverständlichen Art und Weise den Zugang zu den seelisch beeinträchtigten Menschen finden, und diese so zunehmend als Teil der Gesellschaft verstehen.

Das gemeinschaftliche Leben in den Wohngruppen dient als Lern- und Übungsfeld für die Gestaltung eines eigenständigen Lebens sowie einer eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung. Dies wird durch soziales Lernen in der Gruppe und Begleitung der beruflichen Entwicklung beziehungsweise in der Tagestruktur unterstützt, heißt es weiter. Bei allen Planungen sollen die Lebenslagen der Menschen individuell berücksichtigt und gemeinsam mit ihnen an einer echten Inklusionsperspektive gearbeitet werden.

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