Asyl: Grenzregion ist Anlaufstelle unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge
Kreis Lörrach. In einer Rede vor dem Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarats (KGRE) hat der baden-württembergische Delegierte und Landtagsabgeordnete Josha Frey (Grüne) die Wichtigkeit eines humanen Empfangs von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMA) insbesondere in grenznahen Regionen aufgezeigt.
Seit Sommer vergangenen Jahres seien fast zweitausend UMA über die Grenzen zur Schweiz und zu Frankreich nach Südbaden gekommen, heißt es in einer Mitteilung des Landtagsabgeordneten. Diese große Zahl stelle die örtliche Jugendhilfe vor große Aufgaben. „Im Hinblick auf unsere Verpflichtungen aus der Europäischen Menschenrechtscharta nehmen wir diese Herausforderung aber gerne an“, sagte Frey vor den 324 Mitgliedern des KGRE.
UMA seien besonders schutzbedürftig. Der Umgang mit ihnen muss daher verantwortungsvoll geschehen. „Keinesfalls dürfen sie für politische Zwecke missbraucht werden“, mahnt Frey.
UMA bekommen nach der Ankunft einen Vormund zur Seite gestellt, der die rechtliche Vertretung übernimmt, heißt es weiter. Untergebracht werden sie nach der Registrierung und einem medizinischen Check in betreuten Jungendhilfeeinrichtungen in ganz Baden-Württemberg. Bildung wird im Integrationsprozess ein prioritärer Stellenwert eingeräumt. „Schließlich fühlen wir uns dem im Artikel 2 des Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschenrechtskonvention verankerte Rechtsanspruch auf Bildung verpflichtet, so wie dies auch in Artikel 11 der baden-württembergischen Landesverfassung verankert ist“, erklärte Frey. Er ist überzeugt, dass gerade Jugendliche eine gute Perspektive haben, sich erfolgreich in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren.
