Von Michael Werndorff Kreis Lörrach. Der Umweltausschuss hat jetzt dem Kreistag empfohlen, zusätzlich für den öffentlichen Nahverkehr und die Schülerbeförderung zwei Millionen Euro im Haushaltsplan für das Jahr 2017 aufzunehmen. In Sachen Schülerverkehr rechnet der Landkreis mit Mehrausgaben in Höhe von rund 900 000 Euro. Grund sind tarifliche Steigerungen im Rahmen des Mindestlohngesetzes wie der Erste Landesbeamter Ulrich Hoehler erläuterte. Zudem seien im Haushalt 2016 erheblich zu wenige Mittel eingeplant worden, hieß es weiter. Einem Antrag von SPD und Grünen zusätzlich 250 000 Euro bereitzustellen, folgte der Ausschuss einstimmig. Eine dichtere Taktung und höhere Standards auf mehreren Linien sieht der im Oktober beschlossene Nahverkehrsplan vor. Für die Umsetzung sind laut Hoehler in der Summe nunmehr 927 000 Euro vorgesehen, rund 95 000 Euro weniger, wie aus dem Variantenpapier hervorgeht, das am Mittwoch vorgestellt wurde. Zum einen habe der Kreis bei den Anbietern bessere Preise verhandeln können, zum anderen liege es daran, dass Änderungen in einem bestehenden Fahrplan nicht wie vorgesehen umgesetzt werden konnten, verwies Hoehler auf eine Leistungsreduzierung im Kleinen Wiesental. Verkehr für Auszubildende ist abgedeckt Auf der Linie 7310 von Tegernau nach Schönau wurden so 20 000 Euro eingespart. Dort sind pro Tag nur noch drei Verbindungen in beide Richtungen vorgesehen. Laut Hoehler sei damit zumindest morgens der Verkehr für Auszubildende abgedeckt. Ein weiteres Thema bei der Diskussion der Teilhaushalte war die Digitalisierung der Verwaltung: Fahrzeughaltern ist es bereits seit Anfang vergangenen Jahres möglich, ihr Fahrzeug online abzumelden. Nun soll die zweite Stufe im Rahmen des bundesweiten Projekts „Internetbasierte Fahrzeugzulassung“ (i-Kfz) zum 1. Juli 2017 realisiert werden, wie der Erste Landesbeamte sagte. Bei den Zulassungsstellen im Kreis sind nun fachliche Anpassungen, neue Schnittstellen und die entsprechenden technischen Voraussetzungen zu schaffen. Hierfür plant der Landkreis rund 24 000 Euro ein. Laut Vorlage wird das bisherige Angebot kaum genutzt. Mittel- bis langfristig sind allerdings positive Auswirkungen auf die personellen und finanziellen Ressourcen zu erwarten, sobald die Zahl der elektronisch identifizierbaren Fahrzeughalter steigt. Um das System nutzen zu können, müssen Halter einen neuen Personalausweis und das dazugehörige Kartenlesegerät besitzen. Zusätzlich sind codierte Fahrzeugdokumente sowie Kennzeichen mit einer codierten Siegelplakette erforderlich, die seit Anfang 2015 ausgegeben werden. Für das Kreisstraßenprogramm sind für die Jahre 2016 bis 2020 insgesamt 750 000 Euro vorgesehen, für Brücken 175 000 Euro. Der Umweltausschuss hat jetzt empfohlen, zusätzlich 550 000 Euro im Haushalt für den Ersatzneubau der Brücke bei Feuerbach/Wintersweiler einzustellen.