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Kreis Lörrach Noch gibt es viel zu verbessern

Die Oberbadische
Der neue Präsident des TEB, Hüningens Bürgermeister Jean-Marc Deichtmann (links), stellte sich im Districtrat vor. Er will mit dem Gremium und dessen Präsidenten Gaston Latscha auch weiterhin gut zusammenarbeiten. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Districtrat beschäftigt sich mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Von Gerd Lustig

St. Louis. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit liegt dem Districtrat sehr am Herzen.

Präsident Gaston Latscha freute sich bei der jüngsten Sitzung im Rathaus von St. Louis darüber, dass verschiedene Projekt in den vergangenen Jahren lanciert wurden und auch erfolgreich laufen. „Es gibt aber natürlich noch jede Menge zu verbessern, wir müssen dranbleiben“, sagte der Präsident. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass sich jedes Land in Zukunft wohl nicht mehr alle Einrichtungen selbst leisten kann und mithin Kooperation angesagt sein werde.

Elisabeth Augstburger vom Fachausschuss Gesundheit, Soziales und Forschung will dem Districtrat künftig eine Bilanz des Verlaufs der bisherigen Projekte vorlegen. Indes: Während es mit der Schweiz schon einige Regelungen über die Grenze hinweg gibt, besteht mit dem Elsass noch Nachholbedarf. Wie wichtig das Thema sei, habe nicht zuletzt auch der G 7-Gipfel gezeigt, wo bilaterale Programme ebenfalls als Thema auf der Agenda standen, wie Lukas Engelberger, Vorsteher des Departments Gesundheit im Kanton Basel-Stadt, betonte. Es gelte weiterhin, viel Kraft und Energie aufzubringen, um bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gerade im Gesundheitssektor voranzukommen.

Seit dem Jahr 2007 läuft beispielsweise das erste Pilotprojekt, genannt „Grüz“. Es betrifft das Grenzgebiet der Kantone Basel-Stadt und Baselland sowie den Landkreis Lörrach. Das Pilotprojekt steht den Versicherten offen, die bei einem am Projekt beteiligten Krankenversicherer die obligatorische Krankenpflegeversicherung abgeschlossen haben und im Bereich Basel wohnen. Das Pilotprojekt enthält eine Liste mit den ausländischen Leistungserbringern. Im Rahmen des Projekts können sich deutsche und Schweizer Versicherte jeweils im anderen Land behandeln lassen.

„Das Projekt wird von den meisten Akteuren positiv bewertet“, wusste Peter Indra, Leiter der Gesundheitsabteilung Basel-Stadt und Vorsitzender der AG Gesundheitspolitik der Oberrheinkonferenz. Rund zehn Prozent der Patienten machen Gebrauch vom Angebot im Ausland, insbesondere bei Reha-Maßnahmen in Bad Bellingen, Bad Krozingen und Badenweiler. Tendenz: steigend. „Das Projekt hat Vertrauen gefunden, der kleine Grenzverkehr findet statt“, freute sich auch Engelberger.

Der Districtrat verwies allerdings auch darauf, dass bei „Grüz“ verschiedene Teile der Grenzregionen, nämlich das Elsass, das Fricktal und der Bezirk Dorneck-Thierstein, nicht einbezogen worden sind. In erster Linie liege das aber an administrativen Problemen und politischen Hindernissen, die überwunden werden müssten, sagte der Präsident.

In einer Motion beschloss der Districtrat zudem einstimmig, das bei ähnlichen grenzüberschreitenden Projekten im Gesundheitswesen geprüft werden soll, ob und wie diese Kooperation auf alle Bereiche der drei Grenzregionen ausgeweitet werden kann. Ebenso soll der länderübergreifende Austausch und die Fachausbildung von Ärzten einbezogen werden.

Weiterhin begrüßt wird, dass es zudem eine Kooperation im Bereich der Herzrhythmik zwischen der Klinik Bad Krozingen und dem Spital Mulhouse gibt. Eine gute Sache ist auch das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Lörrach, wo gerade hier dem Know-how- und dem Techniktransfer großes Augenmerk gilt. Begrüßt wird auch die Kooperation des Uni-Kinderspitals beider Basel mit der Klinik Trois Frontières.

Weiterhin stellte sich der neue Präsident des Trinationalen Eurodistricts Basel (TEB), Jean-Marc Deichtmann, der die zweijährige Nachfolge von Landrätin Marion Dammann antrat, dem Districtrat vor. „Wir wollen auch weiterhin gut zusammenarbeiten“, versicherte er. Als Bürgermeister von Hüningen will er sich künftig stärker für die Region einsetzen und mehr den Kontakt Richtung Basel und Lörrach suchen anstatt nach Mulhouse und Colmar. Es gelte, weiter an einer gemeinsamen Zukunft zum Wohle der Bürger zu arbeiten und alle angelaufenen Projekte auch unter dem Motto „Mobil sein und nah beieinander sein“ zum Ziel zu bringen. „Die Dynamik darf nicht schwächer werden“, forderte Deichtmann.

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