Kreis Lörrach Positive Entwicklung stimmt froh

Die Oberbadische
Verschiedene Maßnahmen, wie die energetische Sanierung der Gewerbeschule, sind bereits in Angriff genommen worden. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Energieverbrauch in kreiseigenen Liegenschaften sinkt / Bericht zeigt detailreich Entwicklungen auf

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Eine außergewöhnlich milde Witterung sowie höhere energetische Standards im Gebäudebestand sorgen dafür, dass nicht nur bundesweit. sondern auch beim Landkreis Lörrach der Verbrauch an Heizenergie zuletzt deutlich rückläufig war. Der Stromverbrauch bei den Liegenschaften des Landkreises sank ebenso. Teilweise alte Wasserleitungen haben sich hingegen negativ ausgewirkt, wie bei der Präsentation des Energieberichts 2014 im Verwaltungsausschuss erläutert wurde. Die Kreispolitik lobte den insgesamt aber positiven Trend.

Mehr regenerative Energien, Steigerung der Energieeffizienz sowie Schonung der endlichen Ressourcen: Ob dieses strategische Ziel des Landkreises erreicht wird und der Landkreis seine Vorbildfunktion wahrnimmt, soll mit dem 75-seitigen Energiebericht deutlich werden. Detailliert werden darin der Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten für die kreiseigenen Liegenschaften in Zahlenkolonnen und Grafiken aufbereitet. Auf zahlreiche Maßnahmen, die schon erfolgt sind und noch erfolgen sollen, wird aufmerksam gemacht. Unter anderem soll im Herbst ein Blockheizkraftwerk im Lörracher Berufsschulzentrum seinen Betrieb aufnehmen.

Verwaltungsgebäude: Im Landratsamts-Hauptgebäude ist der Wärmeverbrauch mittlerweile unter den Verbrauch des Referenzjahres 2008 gesunken. Der Stromverbrauch ist gegenüber dem Vorjahr zwar gestiegen, liegt aber ebenso noch immer unter dem 2008er-Wert. Der Wasserverbrauch ging weiter zurück. Im ehemaligen Telekomgebäude (Haus 2) konnte der Wärmeverbrauch durch Regelungseinstellungen weiter reduziert werden. Stromeinsparungen gab es hier ebenso wie einen geringeren Wasserverbrauch. Die Sanierung der Wärmeerzeugung ist hingegen von der weiteren Planung für das Landratsamt abhängig. Wie berichtet, ist das Projekt „Masterplan“ vorerst gescheitert. Ein leicht höherer Wärmeverbrauch steht für die Psychologische Beratungsstelle Lörrach gegenüber dem Vorjahr zu Buche. Im nächsten Jahr soll hier die Heizungsanlage ausgetauscht werden.

Kreiseigene Schulen: Im Berufsschulzentrum Lörrach konnte der Wärmeverbrauch enorm gesenkt werden. Als Ursache wird auf die permanente Verbesserung und Optimierung der Regelstrategie in Zusammenarbeit mit den Hausmeistern verwiesen. Während der Stromverbrauch sank, ist der Wasserverbrauch gestiegen. Rainer Maier vom Bau-Fachbereich verweist hierzu auf Leckagen in den alten Leitungen an schlecht oder kaum zugänglichen Stellen. Der Wärmeverbrauch im Berufsschulzentrum Schopfheim konnte ebenso wie in der Gewebeschule Rheinfelden weiter gesenkt werden. In beiden Schulen ist der Stromverbrauch gesunken. Während der Wasserverbrauch in Schopfheim stieg, sank er in Rheinfelden. In der Helen-Keller-Schule Maulburg, deren Schulkindergarten in Weil am Rhein und in der Erich-Kästner-Schule Lörrach ist der Wärmeverbrauch gestiegen, während er in der Sprachheilschule Zell erneut sank.

Eigenbetrieb Heime: Im Markus-Pflüger-Heim in Schopfheim, im Pflegeheim Markgräflerland in Weil am Rhein sowie im Pflegeheim Schloss Rheinweiler stand unterm Strich ein höherer Wärmeverbrauch. In der Schopfheimer und Weiler Einrichtung ist hingegen weniger Strom verbraucht worden, im Gegensatz zum Pflegeheim in Rheinweiler. Es wird aber darauf verwiesen, dass die Bewohner in den drei Heimen durchschnittlich 84 Jahre als sind und damit ein höherer Wärmebedarf sowie eine erhöhte Anforderung an die Beleuchtung bestehe.

Bewertung der Politik: Das strategische Ziel des Landkreises, dass sparsam mit der Energie umgegangen und auf regenerative Energien gesetzt wird, werde mit dem vorgelegten Bericht belegbar, lobte Alexander Braun (CDU). Als „ein gutes Management-System“ bezeichnete Artur Cremans (SPD) das Zahlenwerk. Reserven sieht er noch in dem Nutzerverhalten, das verbessert werden könne. Für Willibald Kerscher (Freie Wähler/Unabhängige) zeigen die vielen Maßnahmen, die schon erfolgt seien, den gewünschten Erfolg. „Wir sind auf einem guten Weg.“ In den Lobgesang stimmte auch Margarete Kurfeß (Grüne) ein: „Der Bericht schmeichelt der grünen Seele.“ Selbst Wolfgang Roth-Greiner (FDP), ein früherer Kritiker der sehr detaillierten Aufstellung, lobte das Energiemanagement als „erfolgreiches Instrument“. Landrätin Marion Dammann freute sich über das Lob. Das Thema solle weiterverfolgt werden. Das Nutzerverhalten sei dabei ein Bereich, „dem wir uns mehr widmen müssen“.

Die Verbrauchsdaten für die Verwaltungsgebäude und kreiseigenen Schulen zeigen, dass der Jahresverbrauch im vergangenen Jahr 4232 Megawattstunden (MWh) betrug. Im Referenzjahr 2008 waren es noch 5471 MWh. Der Anteil der regenerativen Energien ist deutlich gestiegen. Der Anteil der fossilen Energieträger betrug 2008 noch 4826 MWh zu 645 MWh an regenerativen. Im vergangen Jahr lag der Wert der fossilen Energieträger bei 1244 MWh und der Wert der regenerativen bei 2988 MWh. Damit einher ging eine deutliche CO2-Reduzierung, von 1215 Tonnen im Jahr 2008 auf 414 Tonnen im vergangenen Jahr.

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