Kreis Lörrach Potenziale einer vernetzten Industrie

Die Oberbadische
Der stellvertretende Ministerpräsident Nils Schmid bei seinem Vortrag in Waldshut-Tiengen, der vom SPD-Landtagsabgeordnete Hidir Gürakar aufmerksam verfolgt wird. Foto: Manfred Hüfner Foto: Die Oberbadische

Zukunftsprojekt Wirtschaftsminister Schmid setzt auf neue Möglichkeiten

Regio (hüf). Es läuft momentan richtig rund in der Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg. Mit dieser frohen Botschaft einen Monat vor Weihnachten wartete der Wirtschafts- und Finanzminister des Landes, Nils Schmid (SPD), in Waldshut-Tiengen auf. Zusammen mit dem SPD-Abgeordneten Hidir Gürakar besuchte er den Wahlkreis am Hochrhein und referierte zum Abschluss über das Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“, mit dem die Wirtschaft samt Arbeitswelt die Möglichkeiten der digitalen Technik ausreizen soll.

Schmid verwies auf den Runden Tisch für den Chemiebereich, der zur Sicherung des Industriestandorts gegründet wurde. Die „Lernfabrik 4.0“ an beruflichen Schulen ist ein weiterer Baustein. Ebenso will er gerade kleine und mittlere Unternehmen für die Modernisierungsoffensive gewinnen. Als Beispiel für die erfolgreiche Öffnung für neue Entwicklungen nannte er die Firma Rota Yokogawa in Wehr.

Das Potenzial einer vernetzten Industrie sei enorm. Dies beginne bereits beim Thema Datensicherheit, wobei die Kompetenz hier beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aufgebaut wurde. Hinzu kommen Forschung, Unternehmen, Gewerkschaften, Industrie- und Handelskammern sowie Maschinenbauer. Dabei sollen nicht nur die großen Ballungsräume zum Zug kommen, sondern ebenso der ländliche Raum. „Es bedarf regionaler Initiativen, dass das Land auch in der Fläche stark bleiben kann“, sagte Schmid. So wurde am Hochrhein bereits eine regionale Fachkräfteallianz gegründet.

Mit zu der Zukunftsoffensive gehört für Schmid die Verbesserung der Infrastruktur. So macht er sich für den Ausbau der Hochrheinstrecke stark. „Sie können sich darauf verlassen, wir werden die Elektrifizierung mit Hochdampf, mit viel Energie betreiben“, versprach er den rund 80 Zuhörern.

Kritik gab es allerdings an der Beteiligung der Schweiz am Bahnausbau. So befürchtete ein Fragesteller, die Schweiz würde dann den Gütertransport auf der Schiene entlang des Rheins aufnehmen. Schmid sieht die Verflechtung der Wirtschaftsräume als Argument für das Schweizer Engagement für die Schieneninfrastruktur. „Was darauf fährt, ist eine Frage der Genehmigung.“

Ebenso äußerte sich Schmid zur Autobahn A 98, „der einzigen geplanten Neubaustrecke im Land“. „Wir werden den Neubau von Straßen brauchen, dazu gehört auch die A 98“, betonte der Minister. Auch im Bereich des Datenaustauschs setzt er auf Autobahnen. Die Mittel dafür seien im Land verdreifacht worden, allerdings nur für einen Breitbandausbau mit Glasfaser. Für das steigende Datenaufkommen sei die Kupferkabel-Technik nicht die Lösung. Bei Förderungen des Breitbandausbaus durch das Land gebe es allerdings Auflagen der EU, auf die Rücksicht genommen werden müsse.

„Lassen sie uns Wirtschaftsgeschichte fortschreiben in diesem Land“, rief er die Gäste der Wirtschaftsregion Hochrhein auf.

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