^ Kreis Lörrach: „Respekt ist das Wichtigste“ - Kreis Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Kreis Lörrach „Respekt ist das Wichtigste“

Die Oberbadische
Das städtische Jugendreferat hat zur Jugendvollversammlung ins zentrale Jugendhaus eingeladen. Foto: Tim Hirschl Foto: Die Oberbadische

Erste Jugendvollversammlung seit Neubau des Jugendhauses leidet unter Störungen

Von Tim Hirschl

Nerven aus Stahl, nein, wohl eher aus Titan, mussten die Sozialarbeiter des Jugendhauses in Rheinfelden bei der ersten Vollversammlung zusammen mit den Jugendlichen beweisen. Der seit 2012 bestehende Jugendtreff lud alle Jugendlichen, die diese Einrichtung nutzen, zur ersten Vollversammlung seit Bau des Hauses ein. Doch die Vollversammlung wurde oft unterbrochen und gestört, da sich einige der rund 20 Jugendlichen weitestgehend negativ verhalten haben und so kaum eine klare Aussprache mit konstruktiver Kritik und Vorschlägen zustande kommen konnte.

Andreas Kramer (46), der seit 2014 Leiter des Jugendreferats in Rheinfelden und Diplom-Pädagoge ist, zeigte sich nach dem Ende der Veranstaltung humorvoll: „Sicherlich ist es hier manchmal nicht so einfach für uns als die verantwortlichen Sozialarbeiter. Viele müssen den gegenseitigen Respekt einfach noch lernen.“

Der eigentliche Grund für die einberufene Vollversammlung war, gemeinsam neue Ideen zu finden, Verbesserungsvorschläge loszuwerden und sich generell mal auszutauschen. Nach etlichen Ermahnungen und Aufforderungen still zu sein, kamen dann auch einige konstruktive Beispiele zum Vorschein. Da im Jugendhaus oftmals ein bestimmter Kern von Jugendlichen anzutreffen ist, sind beispielsweise Vorschläge wie gemeinsame Ausflüge zum Kanufahren, zusammen zelten gehen oder das Jugendhaus selbst ein wenig neu einzurichten, gekommen. Die Idee, gemeinsam neue Utensilien für das Jugendhaus anzuschaffen und selbst mitzuhelfen das Haus neu zu gestalten, hat den meisten Jugendlichen gefallen. Andreas Kramer zeigte sich zuversichtlich bezüglich der Erfüllung des Wunsches. Zudem würden sich die Jugendlichen auch wieder eine Sport AG, ein funktionierendes WLAN und einen DJ Workshop wünschen.

Mit der Bewirtung sind die Jugendlichen alle zufrieden, nicht aber damit, wie diverse Räumlichkeiten nach der Nutzung hinterlassen werden. Es sei jeder dafür verantwortlich, die nutzbaren Räumlichkeiten zum Tanzen, Musik hören, Billard und Dart spielen oder zum gemütlichen Beisammensitzen sauber zu hinterlassen. Auch der Umgang mit Billardstöcken oder anderen Dingen sei „katastrophal“. Viel zu oft gehe irgendetwas kaputt. „Es kann ja mal etwas zu Bruch gehen. Das ist überhaupt kein Problem. Ärgerlich ist es nur, wenn eine willkürliche Zerstörung vorliegt und die nächsten Jugendlichen dann defekte Materialien vorfinden“,meinte er

Die Sozialarbeiter haben sich zudem Rollenspiele für die Jugendlichen überlegt, bei dem sie die Jugendlichen in ihrem größtenteils dargebotenen Verhalten während eines Kartenspiels imitierten. Ein Jugendlicher musste nun versuchen, ohne erhöhte Tonlage und ohne Beleidigungen ein Anliegen auszudrücken, auch wenn die Gegenwehr groß war. Dadurch wollten die Sozialarbeiter den Jugendlichen aufzeigen, wie mühsam das Ganze mit so einem Verhalten sein kann. „Gegenseitiger Respekt ist das Allerwichtigste! Völlig egal, ob der eine aus Kurdistan kommt, der nächste aus der Türkei und der daneben aus Albanien. Ohne Respekt funktioniert in der Gesellschaft nichts“, betonte Kramer.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading