Kreis Lörrach Riesiger Arbeitsaufwand

Die Oberbadische
Der alte und neue Innungsobermeister Fritz Trefzger. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Bäcker kämpfen mit neuen Rechtsverordnungen

Von Gottfried Driesch

Kreis Lörrach. In den kommenden Monaten kommt auf die Bäckerbetriebe viel Arbeit zu. Am 13. Dezember dieses Jahres endet die Übergangsregelung der Lebensmittelinformationsverordnung. Nach diesem Datum müssen auf allen vorverpackten und losen Waren die Inhaltsstoffe und, noch wichtiger, die 14 Hauptallergene angegeben werden. Dazu gehören etwa glutenhaltiges Getreide, Milch und Laktose, Eier, Soja, Nüsse und viele weitere allergieauslösende Stoffe.

Für die Bäckereibetriebe bedeutet das einen riesigen Arbeitsaufwand. Für jede Brotsorte, Weckle oder Kekse müssen alle Inhaltsstoffe erfasst werden. Die Liste mit den Inhaltsstoffen kann auf dem Preisschild angegeben oder mit dem Kassenbon ausgedruckt werden, auf einem Aushang im Ladenlokal oder in einer auf der Theke liegenden Mappe verzeichnet sein.

Die Aufsichtsbehörden hätten bereits strenge Kontrollen und saftige Bußgelder angekündigt, sagte die Geschäftsführerin des Bäckerinnungsverbandes Baden in Karlsruhe, Rechtsanwältin Ute Sagebiel-Hannich, auf der Innungsversammlung der Bäcker-Innung im Restaurant Krone in Schopfheim-Wiechs.

Innungsobermeister Fritz Trefzger lobte in seinem Jahresbericht die handwerklichen Bäcker. „Das Bäckerhandwerk steht für Qualität und regionale Produktion“, sagte er. Die Innungsbetriebe müssten gemeinsam alle Register für die Zukunft ziehen, um den hohen Standard weiter zu halten.

Die Einführung des Mindestlohnes schaffe zum Jahreswechsel eine neue Situation. Die Betriebsinhaber sollten sich überlegen, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse in sozialversicherte Beschäftigung umzuwandeln. „Sonst bekommen die Minijobber netto mehr heraus und kosten die Betriebe mehr als die regulären Arbeitskräfte“, rechnete Trefzger vor.

Nach wie vor macht der Nachwuchs Sorgen. Abhilfe solle das von vielen Innungen favorisierte qualifizierte Praktikum schaffen. Es gelte auch, Fehlentscheidungen der jungen Ausbildungsbewerber zu vermeiden, meinte der Obermeister.

Werner Eiche von der Gewerbeschule Lörrach konnte von guten Prüfungsergebnissen im Jahr 2013 berichten. Alle sieben Prüflinge hätten bestanden. Heuer sehe es nicht so gut aus, da wohl einige Prüflinge durchgefallen seien.

Bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen wurden Obermeister Fritz Trefzger, Schriftführer Heiner Rexrodt, Lehrlingswart Bernhard Schmidt und Werbewart Thomas Gerspacher für weitere drei Jahre bestätigt.

Der bisherige stellvertretende Obermeister Bernhard Schmidt trat aus persönlichen Gründen von diesem Amt zurück. Für ihn wurde der bisherige Kassenwart Bernhard Paul gewählt. Das Amt des Kassenwarts übernimmt nun Stefan Seeger.

u  Der Brotmarkt Lörrach findet am 25. Oktober statt. An diesem Tag werden Lehrer und Auszubildende aus Lörrachs Partnerstadt Senigallia anwesend sein und Backwaren nach Rezepten ihrer italienischen Heimat zum Verkauf anbieten.

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