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Kreis Lörrach Rotmilan greift sich Flächen

Die Oberbadische
Die Windkraft soll genutzt werden. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

WindkraftNeuer Anlauf für Festlegung von Vorranggebieten

Von Marco Fraune

Regio. Weltweit gibt es zirka 25 000 Rotmilan-Brutpaare, etwa 20 Prozent fliegen über Baden-Württemberg und 350 davon in der Region Hochrhein-Bodensee – auch dort nisten sie, wo eigentlich neue Windkraftanlagen aufgestellt werden sollten. Daher sinkt die Zahl der Vorranggebiete für die Windräder weiter, welche im überarbeiteten Regionalplan Windenergienutzung enthalten sein werden. Statt der 17 noch im Entwurf enthaltenen Flächen sind es mittlerweile nur noch sieben. Eine davon, die Hohe Möhr bei Schopfheim, ist aber ein zentraler Richtfunkknoten, womit dieses Areal nicht weiter auf die Nutzung geprüft wird, wie der Regionalverband Hochrhein-Bodensee in seiner jüngsten Versammlung erläuterte.

Auf kommunaler Ebene, die seit der Reform des Landesplanungsgesetzes über Flächennutzungspläne die Planungshoheit vom Regionalverband übernommen hat, wurde schon vor einigen Monaten beschlossen, die Windkraft-Konzentrationsflächen „Hohe Möhr“ nicht mehr weiter zu analysieren.

Vier der sechs Vorrangflächen, die nun vom Regionalverband als Vorranggebiete für die Windkraft weiterverfolgt werden, liegen im Landkreis Lörrach. Dies sind der Zeller Blauen, der Rohrenkopf (bereits genehmigt), der Munzenberg (nahe Kandern) und der Schlöttleberg (zwischen Kleines Wiesental und Malsburg-Marzell). Neu geprüft werden unter anderem aber auch der Hohen Blauen, die Hohe Stückbäume (nahe Steinen) und der Glaserkopf zwischen Gersbach und Hasel.

Bei letzterem hat Schopfheim diese Fläche aber bereits als Eignungsfläche gestrichen. Auf der Gemarkung Hasel planen EnBW und Energiedienst hingegen, maximal fünf Anlagen über das Bundesimissionsschutzgesetz zu bauen, was in der Region noch für große Diskussionen sorgt. Wie groß die Vorbehalte gegenüber den Vorrangflächen sind, führen auch die 150 Stellungnahmen vor Augen, bei denen ein Drittel davon Bedenken wie Infraschall, Artenschutz oder auch fehlende Wirtschaftlichkeit thematisieren.

„Froh, dass wenigstens etwas übrig bleibt“, war CDU-Fraktionschef Manfred Jüppner in der Verbandsversammlung. Der Rotmilan habe die Planungen spät eingeholt, erklärte Freie-Wähler-Sprecher Michael Thater, der nun das ausweisen will, was übrig bleibt. „Einige Vorrangflächen wurden die Beute des Rotmilans“, erklärte Gabriele Weber (SPD), die eine Prüfung der übrigen Flächen für „richtig und wichtig“ hält. Die gesamte Nutzung der Windkraft im Südwesten stellte hingegen Christoph Hoffmann (CDU) infrage. „Wir sind die windärmste Region in ganz Europa.“ Für die Prüfung von 140 Flächen habe man viel Arbeit und Geld investieren müssen.

Auf die Weiterverfolgung des Verfahrens, das nun in die Verlängerung geht, setzt Verbandsvorsitzende Marion Dammann. Wie berichtet, setzt auch Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer auf die weiteren Planungen für Windkraft ihre Hoffnungen.

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