Der Krankenstand im Landkreis Lörrach ist vergangenes Jahr gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte zu. Mit 3,5 Prozent lag der Krankenstand in der Region exakt im Landesdurchschnitt. Das geht aus dem neuen DAK-Gesundheitsbericht hervor. Kreis Lörrach. Laut DAK-Gesundheitsreport waren an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeitnehmern 35 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Baden-Württemberg wurde mit vier Prozent im Neckar-Odenwald-Kreis und im Landkreis Biberach verzeichnet, der niedrigste mit 2,9 Prozent in Heidelberg. Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Landkreis Lörrach zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. Die meisten Ausfalltage erfolgten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenleiden, geht aus dem gestern veröffentlichten Bericht hervor. Diese Diagnose war Ursache für mehr als jeden fünften Fehltag. Atemwegserkrankungen wie Schnupfen oder Bronchitis kamen mit 15,6 Prozent auf den zweiten Platz, wobei es hier einen Anstieg um 29 Prozent gab. Die Ausfalltage bei psychischen Erkrankungen gingen dagegen um sechs Prozent zurück und liegen nun im Landesdurchschnitt, heißt es weiter. „Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand im Landkreis Lörrach“, sagt Horst Lüttner von der DAK-Gesundheit. „Unternehmen können aus der Analyse wichtige Impulse für ihr betriebliches Gesundheitsmanagement gewinnen. Um zum Beispiel längeren Erkrankungen durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorzubeugen, bieten wir als Kasse Arbeitgebern konkrete Hilfe an.“ Die Kasse untersucht in ihrem diesjährigen Gesundheitsreport schwerpunktmäßig den Unterschied von Frauen und Männern in den Krankheitsprofilen und im Umgang mit Krankschreibungen. Für die Studie wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg und im Landkreis Lörrach aus. Ein Fazit: Frauen in Baden-Württemberg fehlen häufiger im Job als Männer. Ihr Krankenstand lag im vergangenen Jahr neun Prozent höher, heißt es weiter. Im heimischen Landkreis dagegen haben Männer um fünf Prozent höhere Ausfalltage. „Unsere Studie zeigt auch, dass Männer und Frauen von ganz unterschiedlichen Krankheiten betroffen sind“, sagt Lüttner. Im Landkreis leiden Männer häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen haben Frauen in der Region dagegen 26 Prozent mehr Ausfalltage. Auch bei den Krebsleiden liegen sie mit 124 Prozent über denen der Männer, was durch das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs bedingt ist. „Betroffene Frauen stehen oft noch voll im Erwerbsleben“, erklärt Lüttner. Obwohl Frauen den höheren Krankenstand haben, schleppen sie sich sogar noch häufiger als Männer krank zur Arbeit. Experten sprechen vom Präsentismus: 64 Prozent der Frauen in Baden-Württemberg waren 2015 mindestens einmal krank bei der Arbeit, bei den Männern nur 56 Prozent.