Kreis Lörrach „Schätze“ gemeinsam heben

Die Oberbadische
Für die Zusammenarbeit (v.l.): Jörg Lutz, Theodor Sproll, Frauke Steinhagen, Jörg Thietke, Oliver Ambacher und Diana Stöcker. Rechts: Ein 100 GHz-Radarsensor zur Abstandsmessung. Foto: Fraune Foto: Die Oberbadische

DHBW und Fraunhofer forschen im Bereich „Industrie 4.0“

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Auf einem Zukunftsfeld der industriellen Entwicklung tummelt sich im Bereich der Forschung künftig auch die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach. Möglich machen die „Industrie 4.0“-Aktivitäten eine auch schriftlich nun besiegelte Zusammenarbeit der DHBW mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg (wir berichteten).

Deutschlandweit handelt es sich um die erste Forschungskooperation einer Dualen Hochschule mit einem Fraunhofer-Institut, freute sich auch DHBW-Rektor Prof. Dr. Theodor Sproll, der von einem „Leithaus“ sprach. Die gemeinsame Forschung und Entwicklung von Sensorsystemen für Produktionsstrecken steht dabei im Mittelpunkt. Damit wollen die Kooperationspartner insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg zur „Industrie 4.0“ unterstützen. „Das ist ein Thema, das über die nächsten Jahre prägend sein wird“, weiß Sproll um die gewaltigen Umwälzungen, vor denen die Betriebe stehen.

Während die DHBW dem Fraunhofer-Institut den Zugang zu ihren 750 Ausbildungsunternehmen vereinfacht, kann der IAF-Leiter Prof. Dr. Oliver Ambacher den Studenten eine Forschung an seinem Institut ermöglichen, das allein eine 103 Millionen Euro teure Einrichtung vorweisen kann. Die wissenschaftliche Kooperation soll von der DHBW-Professorin Dr. Frauke Steinhagen, früher selbst am Fraunhofer-Institut tätig, mit Leben gefüllt werden, da sie künftig auch in Freiburg mitwirken wird. Darüber hinaus gebe es im Bereich Elektrotechnik weitere Vorlesungen, hieß es. Forschungsschwerpunkt bildet die Radar-Sensorik, welche auch unter extremen Produktionsbedingungen zuverlässige Abstandsmessungen liefert.

Stets an die mit einigen Jahren Vorlaufzeit verbundene Kooperation geglaubt hat Prof. Dr. Jörg Thietke, Dekan Technik an der DHBW. Er rief beim Pressegespräch in Erinnerung, dass Lörrach als einzige DHBW den Zuschlag erhalten hat, was mit einer Fraunhofer-Startfinanzierung von 1,2 Millionen Euro verbunden ist. „Ich bin optimistisch, dass die Unternehmen die Bachelor-Arbeiten für ihre eigenen Projekte nutzen können.“ Mit Fraunhofer im Rücken könne man zudem „ganz anders auftreten“, erkennt Steinhagen einen deutlichen Imagegewinn. Auch die gestern offiziell verabschiedete Geschäftsführerin des Innocel Innovations-Centers Lörrach, Diana Stöcker freut sich, dass das Thema Fraunhofer für Lörrach sichtbar werde. „Man zeigt, was für ein Potenzial hier gegeben ist.“ Ambacher hofft nun, „ungehobene Schätze“ nutzen zu können. Er erkennt Potenziale für Industriekontakte und -kooperationen.

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