Kreis Lörrach Sprachrohr älterer Menschen

Die Oberbadische
Spitze des Kreisseniorenrats: (von links) Matthias Rhein, Martin Strittmatter, Karl-Heinz Hummel, Gerhard Pfister, Bernd Sevecke, Karl-Heinz Huber, Jürgen Multner, Erich Blatter, Tilmann Steinmann Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Kreisseniorenrat: Sevecke löst Späth als Vorsitzenden ab

Kreis Lörrach (pad). Bernd Sevecke, der frühere Leiter des Markus-Pflüger-Heims in Schopfheim, wurde am Donnerstag einstimmig zum Vorsitzenden des Kreisseniorenrats (KSR) gewählt. Er löste Bernhard Späth ab, der nicht mehr kandidierte. Neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Karl-Heinz Huber.

Aufgaben

Der Kreisseniorenrat versteht sich als Sprachrohr für die vielschichtigen Interessen der älteren Menschen. In seiner Antrittsrede unterstrich Sevecke sein vornehmliches Ziel, auf die Gemeinden im Landkreis zuzugehen, um gemeinsam die Lebensbedingungen für Senioren und Behinderte zu verbessern, zum Beispiel durch den Ausbau der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.

„Das Spektrum der Themen ist hochaktuell“, bestätigte Späth im Jahresbericht des KSR-Vorstands. Er reklamierte „deutlich höhere Bedarfe“ in ambulanter und stationärer Pflege sowie in Kurzzeit- und Tagespflege. Innovative Konzepte müssten unterstützt und Nachbarschaftshilfen ausgebaut werden. Im Übrigen sei die Seniorenarbeit deutlicher als bisher in den Fokus des öffentlichen und politischen Lebens zu rücken.

Forderungen

Späth forderte „ganzheitliches Verstehen“ der Seniorenarbeit. „Wildwüchsige Neubauten“ von Pflegeheimen müssten zugunsten kleinräumiger Wohnprojekte vermieden werden. Lokale Verantwortungsgemeinschaften und Pflegearrangements in Wohnquartieren seien zu fördern.

Der KSR, meinte Späth, habe sozialpolitische Akzente gesetzt und an Profil gewonnen. Dennoch müssten die Akteure besser zusammenarbeiten. Freilich sei man auf dem „richtigen Weg“, was auch die Bertelsmann-Stiftung bestätige, freute sich der scheidende Vorsitzende in der persönlichen Bilanz seiner Amtszeit.

Selbstständig im Alter

Grundlegende Ziele der Teilhabeplanung des Landkreises für Senioren skizzierte Landrätin Marion Dammann. Selbstständigkeit im Alter sei keine Selbstverständlichkeit. Der Kreis sei bestrebt, trotz des demografischen Wandels möglichst vielen Personen ein selbstständiges, freies Leben zu ermöglichen. Zentrale Bedeutung gibt die Landrätin der Barrierefreiheit in Wohnung und Wohnumfeld. Deshalb müsse überall im Landkreis eine niedrigschwellige Wohnberatung möglich sein. Überdies sollten kreisweit unterschiedliche, bedarfsgerechte und sinnstiftende Betätigungsmöglichkeiten für ältere Menschen geschaffen werden.

Im Interesse der eigenständigen Lebensführung braucht es nach Ansicht Dammanns ein flächendeckendes und bedarfsorientiertes Angebot an bezahlbaren hauswirtschaftlichen Dienstleistungen und Unterstützungsangeboten. Außerdem müssten Begegnungsangebote zur Verbesserung der Sozialkontakte geschaffen und alte Menschen mehr als bisher in die Nahverkehrsplanung eingezogen werden.

Wahlen

1. Vorsitzender (neu) Bernd Sevecke, 2. Vorsitzende Karl-Heinz Huber (neu) und Martin Strittmatter, Schriftführer Wolfram Uhl, Schatzmeister Gerhard Pfister; Beisitzer: Matthias Rhein, Karl-Heinz Hummel, Erich Blatter, Jürgen Multner, Tilmann Steinmann.

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