Kreis Lörrach Teilnehmer lernen voneinander

Die Oberbadische

Schulsozialarbeit: Zweitägige Fachtagung lebt von Austausch / Kooperation als zentrales Thema

Von Saskia Scherer

Die kooperative Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulsozialarbeit kann zustande kommen: Nur wie?

Kreis Lörrach. Diese Frage wurde unter anderem beim ersten Fachtag für Jugendsozialarbeit behandelt. Sehr froh ist man über die „Riesenresonanz“, sagte Volker Hentschel vom Diakonischen Werk. Die Plätze für den Fachtag sind schnell vergeben gewesen, gut 40 Teilnehmer haben sich angemeldet. „Mehr hätte die Workshops gesprengt.“ Aufgrund von unterschiedlichen Systemen, nach denen gearbeitet werde, wolle man den Austausch fördern. „So kann man auch voneinander lernen“, sagte Hentschel.

Nach einer längeren Stagnation der Schulsozialarbeit gibt es seit einigen Jahren eine quantitative Ausweitung, berichtete Udo Wegen, Fachbereichsleiter Jugend und Familie. 2015 konnte man an 38 Schulen im Landkreis 31 Vollzeitstellen verzeichnen, die mit 600 000 Euro gefördert wurden. Zusammen mit den Trägern und dem Schulamt erließ man eine neue Richtlinie. „Dass Schule und Jugendhilfe gemeinsam denken sollten, kommt immer mehr an“, meinte Wegen.

Auf dieses Thema ging auch Diplompädagoge Uwe Straß in einem Impulsreferat ein. Die Kooperation sei zentral zwischen Schule und Schulsozialarbeit. „Kooperation konstruiert man immer wieder aufs Neue“, sagte Straß. Man müsse auch mit Unterschieden umgehen können.

„Gelebte Kooperation“ gab es für die Teilnehmer in Form einer kurzen Aufgabe: Jeder hatte einen einzelnen Legostein zur Verfügung. Innerhalb von Kleingruppen wurden diese zusammengesteckt und Gebilde konstruiert.

Es brauche Raum für Austausch, man müsse sich sein Ziel vorstellen und sich in der Kooperation wiederfinden können, betonte der Referent. Straß erläuterte verschiedene Schwerpunkte von Schulen und Schulsozialarbeit und erklärte, dass es für die Kooperation zum Beispiel Identität und Selbstbewusstsein, gemeinsame Ziele und interkulturelle Kompetenzen benötige. Es müsse klar sein, wofür man kooperiere und auch Toleranz und Lernbereitschaft seien wichtig.

Organisiert wurde die zweitägige Veranstaltung von fünf Trägern – Caritas, CVJM, Diakonie, SAK und der Dieter-Kaltenbach-Stiftung, in deren Räumen die Seminare gestern ihren Anfang nahmen. Südbaden sei, was die Schulsozialarbeit angehe, noch eher dünn besiedelt, erklärte Cynthia Dörfler, selbst Schulsozialarbeiterin bei der Kaltenbach-Stiftung. „Wir hoffen auf interessante Begegnungen.“

In einem anschließenden Workshop wurde das Thema noch intensiver bearbeitet und verschiedene Leitfragen geklärt. In einem zweiten Workshop ging es um Schulsozialarbeiter als Erstansprechpartner und das Training von Koordinatoren im schulischen Bereich, um Identifikation und deren Umgang mit selbstverletzendem Verhalten und Suizidalität zu erlernen.

Nach dem Ausstieg des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2004 hat der Landkreis Lörrach die Schulsozialarbeit weiter getragen, informierte Udo Wegen. 2012 stieg das Land wieder mit ein.

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