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Kreis Lörrach Umdenken in den Köpfen

Die Oberbadische
DHBW-Professor Sebastian Feichtmair (links) freute sich, dass er mit Franz Alt einen versierten Redner zum Thema „Auf der Sonnenseite“ begrüßen durfte. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Studium Generale: Franz Alt glaubt an Lösungen fürs Klima

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. Wer weiterhin auf der Sonnenseite leben will, der muss verstärkt die Sonne nutzen. Das zu postulieren, wird Franz Alt nicht müde. Er betont immer wieder, wie wichtig es fürs Klima und das weitere Überleben auf der Erde ist, den gesamten Mix an regenerativen Energien zu nutzen, vor allem die Sonnenkraft.

Im Rahmen von „Studium Generale“ an der DHBW Lörrach referierte der Fernsehjournalist und Buchautor gut 90 Minuten zum Thema. Er kam angesichts von täglich weltweit 160 Millionen Tonnen an Treibhausgasen, die in die Atmosphäre geblasen werden, zu dem Schluss: „Dem Klima geht es immer schlechter. Vieles ist bereits irreversibel, noch wissen wir indes nicht, wie schlimm wird es wirklich am Schluss.“

Dabei sieht der 77-Jährige durchaus noch Chancen. „Es gibt Lösungen, das Schlimmste kann noch verhindert werden“, glaubt er. Dafür müsse es aber ein Umdenken in den Köpfen der Menschen geben, und zwar so schnell wie möglich. Hierzu seien ökonomische Anreize weiter erforderlich.

Noch sehe er überall, und auch in Lörrach, zu wenige Solaranlagen. „Worauf warten wir?“, fragt er sich, warum die kostenlos von der Natur gestellte Energie nicht genutzt wird. „Die Sonne schickt uns keine Rechnung“, unterstrich Alt. Er wundert sich, dass stattdessen weiterhin viel zuviel Energie genutzt wird, die Probleme macht.

„Es geht, wenn wir wirklich wollen“, hatte Alt unzählige innovativer Beispiele per Beamer parat, die neue Formen der machbaren Solar-Architektur zeigten. Dabei nimmt er – als bekennender Christ – auch die Kirche nicht aus. Schließlich müsse ja auch der Heilige Geist Landeflächen finden, scherzte er. Grundsätzlich ärgert sich Alt aber oft über mitunter zuviel Bürokratie beim Thema Solar.

Was es für den 77-Jährigen vor allem braucht, ist ein Dreiklang von Ethik, Ästhetik und Technik. Denn die Techniken für umwelt- und klimafreundliche Stromproduktion seien vorhanden, doch es müsse gewollt sein. „Wenn die Sprache nicht stimmt, stimmt die ganze Botschaft nicht.“ Ethik und Technik müssten zusammengehen. „Es braucht ethische Dimensionen bei der Energieproduktion.“

Eine besondere Rolle bei der Klimaverantwortung schiebt er dabei den führenden Industrienationen, und da gerade auch Deutschland zu. Nicht erst zum Ende des Jahrhunderts, sondern bis 2050 müsse der 100-prozentige Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl geschafft sein. Grundsätzlich gelte: „Energie muss effizienter, intelligenter und sparsamer genutzt werden.“

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