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Kreis Lörrach Untersuchen und überwachen

Die Oberbadische
Das Wasser der Wiese beschäftigt weiterhin die Experten. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Kleintiersterben in Wiese: Fischereibehörde, Landratsamt und Angelvereine stimmen weiteres Vorgehen ab

Kreis Lörrach (mcf/ov). Dem Sterben der Kleinlebewesen („Makrozoobenthos“) in der Wiese soll weiter auf den Grund gegangen werden. Bei einem Treffen von Vertretern des Landratsamts Lörrach und der Fischereibehörde des Regierungspräsidiums Freiburg mit Pächtern der Fischereirechte an der Wiese ist jetzt ein Untersuchungs- und Überwachungsprogramm auf den Weg gebracht worden, wie gestern mitgeteilt wurde.

Mit diesem soll die Schadenslage genauer quantifiziert, die Wiederbesiedelung mit Kleinlebewesen verfolgt und mögliche Verursacher gefunden werden. Mit Anregungen von den Wiesepächtern von Lörrach bis Schönau wurde das Programm letztlich gut geheißen, heißt es in der Mitteilung. Auch die Frage einer Kostenbeteiligung der Fischer an den Untersuchungen sei einvernehmlich geklärt worden.

Der Angelverein Schopfheim erklärte sich laut Mitteilung bereit, zusammen mit dem Landratsamt den Kontakt mit dem Büro aufzunehmen, welches die biologischen Untersuchungen schon Ende März / Anfang April aufnehmen soll. Vorerst sollen diese Untersuchungen bis Anfang Herbst laufen. Die bis dahin vorliegenden Ergebnisse, so die Behördenvertreter, werde man mit allen Beteiligten besprechen und das weitere Vorgehen gemeinsam abstimmen. „Bis dahin liegen auch Ergebnisse von Kontrollbefischungen vor, um über den Fischbestand und dessen Beeinträchtigung besser Bescheid zu wissen“, heißt es. Die Fischereibehörde werde auf Grundlage des Gesamtbildes den Pächtern ein Schreiben zur Bewertung der Schadens an den Fischbeständen zukommen lassen, um – falls diese erheblich sein sollten –, über eine Pachtminderung verhandeln zu können.

Das Sterben der Kleinlebewesen wurde vermutlich durch die Einleitung eines Biozids (Insektizids) auf der Höhe von Zell verursacht, hatte Umwelt-Fachbereichsleiter Georg Lutz in der vergangenen Woche im Umweltausschuss bereits erklärt. In dieser Woche waren dann die Pächter an der Reihe, über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Wie bereits im Ausschuss herrschte dabei weiterhin Ratlosigkeit auf Seiten des Landratsamtes über die Ursache des Kleintiersterbens. Drost: „Wir haben einen enormen Aufwand betrieben und dennoch nichts gefunden“.

Für die Angelvereine und Fischpächter stand natürlich im Vordergrund, welche Auswirkungen der Ausfall der Kleinlebewesen auf den Fischbestand haben könnte, da diese ja eine maßgebliche Nahrungsgrundlage für die Fische darstellen, weiß der Experte aus dem Landratsamt. Das Kleintiersterben von Zell bis Lörrach wurde im September im Zuge einer Routineuntersuchung festgestellt. Selbst empfindliche Kleinfische sind nicht betroffen.

Die Pächter diskutierten bei den Treffen verschiedene Maßnahmen. Ob es hilfreich ist, Kleinlebewesen aus anderen Gewässer in die Wiese einzutragen, kam auch zur Sprache, wie der Verzicht auf das Mähen der Gewässerränder in diesem Jahr, um in bestimmten Bereichen die Lebensräume für viele Insekten zu schützen. Letztlich verständigte man sich auf das Untersuchungs- und Überwachungsprogramm. Im Herbst soll die Runde erneut zusammenkommen – in der Hoffnung, dass sich die Wiese bis dahin zumindest etwas erholt hat und die Ursache für das Sterben ermittelt wurde.

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