Kreis Lörrach „Unterwegs auf Spitzenniveau“

Die Oberbadische
Leitungsteam des Onkologischen Schwerpunkts Lörrach (v. l.): Ärztlicher Direktor Prof. Hans-Heinrich Osterhues, Vorstandsmitglied Heike Roese-Koerner, Koordinatorin Petra Glienke, Oberarzt Dr. Axel Baumgarten, Geschäftsführer Armin Müller, Oberarzt Dr. Alexander Kühnemund. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Onkologischer Schwerpunkt: Vernetzte Angebote: 2013 wurden 1500 Patienten therapiert und betreut

Die häufigsten Krebserkrankungen betreffen die Verdauungsorgane (232), davon hauptsächlich Dickdarm (104), die Erkrankung der weiblichen Brust (132), gefolgt von der Erkrankung der Prostata (80) sowie der Lunge (72).

u  Thema Hospiz: Mit dem „Hospiz am Buck“ findet am Mittwoch 8. Oktober, eine Informationsveranstaltung „Hospizarbeit und Palliativmedizin – Ambulante und stationäre Unterstützungsangebote für Schwerkranke und deren Angehörige im Landkreis Lörrach“ statt. Dabei sein werden Angehörige der ambulanten Hospizgruppen Grenzach-Wyhlen, Schopfheim und Kandern, die Schwestern der Brückenpflege, ein onkologischer Fachpfleger für die palliative stationäre Versorgung im Kreiskrankenhaus und ein onkologischer Oberarzt des Kreiskrankenhauses.

u Patiententag: Am 13. Juni 2015 findet im Burghof Lörrach der fünfte Patiententag des OSP statt.

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. „Wir sind unterwegs auf Spitzenniveau“, beschreibt der Ärztliche Direktor Prof. Hans-Heinrich Osterhues den Service des Onkologischen Schwerpunkts (OSP). Der Chefarzt des Kreiskrankenhauses Lörrach sieht ein vielfältiges Portfolio von universitärer Qualität.

Der OSP sei aus der medizinischen Versorgung der Region nicht mehr wegzudenken. „Das Thema bewegt“, ergänzte Armin Müller, Geschäftsführer der Kreiskliniken, bei der Präsentation der Statistik 2013. Behandelt und betreut wurden insgesamt 1458 Patienten, davon 879 Erstvorstellungen. 605 Tumorkranke wurden in den Kreiskliniken und 274 im Lörracher St. Elisabethen-Krankenhaus versorgt.

Intensive Partnerschaft verbindet den OSP mit den Universitätskliniken Basel und Freiburg. Weiteres Plus: Die stationäre Versorgung ist mit den ambulanten Diensten der Onkologischen Schwerpunktpraxis Lörrach strategisch vernetzt. Einweisende Hausärzte bleiben zu keiner Zeit außen vor.

Die Diagnose Krebs stellt jeden Menschen vor vermeintlich unlösbare Probleme. Deshalb ist es eine große Hilfe, den Psychoonkologischen Dienst in Anspruch nehmen zu können. Psychoonkologen führen Einzelgespräche mit Patienten und Angehörigen, aber auch Familien- und Paargespräche.

Insgesamt 1135 Gespräche fanden 2013 im gesamten OSP statt – „eine wahnsinnige Zahl“, sagen die Oberärzte Axel Baumgarten und Alexander Kühnemund. Der Psychoonkologische Dienst und der Sozialdienst des OSP arbeiten eng zusammen.

513 Patienten wurden vom Sozialdienst beraten und erhielten zahlreiche Erleichterungen im neu zu gestaltenden Alltag sowie Informationen über die Weitervermittlung in Rehabilitation und Anschlussbehandlung.

Beispielhaft im ganzen Land ist die so genannte Brückenpflege, die den Patienten eine Brücke schlägt zwischen stationärer Versorgung und ambulanter Pflege in den eigenen vier Wänden. Gleichzeitig sind die Schwestern nicht nur für Patienten, sondern auch für deren Angehörige eine wertvolle Hilfe und Unterstützung. Über die Brückenpflege wurden im vergangenen Jahr 329 Patienten zuhause mit insgesamt 1210 Hausbesuchen und 4256 Telefonaten versorgt.

„Das Jahr 2013 war geprägt von wegweisenden Entwicklungen für den OSP“, verweist die Klinikleitung unter anderem auf den Beginn des Neubaus einer Strahlentherapie auf dem Gelände des Kreiskrankenhauses Lörrach (wir berichteten). Damit eröffne sich für den OSP eine zukunftsfähige Basis, um die onkologische Versorgung im Dreiländereck dauerhaft auszubauen, unterstreicht Geschäftsführer Müller.

Ende 2013 wurde das Brustzentrum des St. Elisabethen-Krankenhauses nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Es ist integriert in den Onkologischen Schwerpunkt. Gemeinsame Tumorkonferenzen (Tumorboards) der beiden OSP-Kliniken finden wöchentlich immer donnerstags im Kreiskrankenhaus statt.

Meilenstein für die Onkologie wird die angestrebte Zertifizierung des Darmkrebszentrums im Kreiskrankenhaus sein. Die hierfür erforderlichen Zahlen – 30 Dickdarm- und 16 Rektumkarzinome – würden erreicht. 2013 wurden in Lörrach 58 Kolon- und 31 Rektumkarzinome operativ behandelt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading