Kreis Lörrach Video zählt über eine Million Klicks

Die Oberbadische

YouTube: Naomi Westlake aus Kandern begeisterte vor zwei Jahren bei „The voice kids“

Von Ines Bode

Klicks im Videoportal YouTube sind Maßstab und Gesprächsstoff geworden. Um ernst genommen zu werden, sollte eine Million drin sein – ein Gradmesser, mit der übrigens zu Zeiten von CD-Verkaufszahlen schwer geworben wurde. Auch Naomi Westlake aus Kandern schaffte die Millionen-Hürde – und wundert sich selbst am meisten darüber.

Vor rund zwei Jahren nahm die zierliche Person (1,64 Meter) mit der großen Stimme (drei Oktaven) am TV-Format „The voice kids“ teil. Souverän manövrierte sie sich durch die „Blind Auditions“, um auch noch den Sprung in die „Battles“ zu schaffen. Zu Gute kam ihr beim ersten Auftritt die Ausbildung am Klavier. Sie begleitete sich selbst und sang den Hit „Warrior“ von US-Superstar Demi Lovato. Den Song suchte sie aus einer Vorlage aus, und die gute Wahl dürfte letztlich auch zu dem satten Youtube-Konto beigetragen haben.

Vom Sender ins Netz gestellt, kletterte es langsam aber sicher nach oben. Papa Tim war der Erste, der den Mega-Erfolg bemerkte. „Vermutlich hat er heimlich die Clicks beobachtet“, grinst die 15-Jährige, die in London geboren wurde und mit einem Engländer als Vater zweisprachig aufwächst. Die ganze Familie begleitete sie bei ihrer Fernsehpremiere, „meine Eltern fördern mein Talent“, sagt Naomi. Viele Kilometer wurden seit dem Ereignis vor zwei Jahren absolviert. Der Anstieg der Anhängerschaft inklusive. Anfragen kamen zu Familien-, Vereins- und Firmenfeiern, dies neben Auftritten in ihrer christlichen Gemeinde oder im Hospiz Lörrach. Ihre Kanderner Grundschule bat sie öffentlich zu singen, ihre jetzige Schule, die FES Lörrach, bindet sie bei Konzerten ein. Sie stand auf der Burghof-Bühne und vieles mehr.

Jede Menge positives Feedback sandte die YouTube-Gemeinde. Das globale Ausmaß bringt es mit sich, dass man von Menschen aus aller Welt bewertet wird. Fans von Demi Lovato, sogenannte Lovatics, adden, posten und liken auf Naomis Seite: „She is a lovatic”, „She’s amazing” oder „lovatics are everywhere”, steht in der Vielzahl von Kommentaren zu lesen. „Das Mädel hat einfach Mega-Potenzial“, meint nur eine von vielen deutschen Stimmen.

Beurteilungen wie diese freuen Naomi, gleichwohl staunt sie über den Hype. „Woher kommt nach zwei Jahren dieses Interesse?“, fragte sie sich mehr als einmal. Die Antwort lässt sich nur vermuten. Yuotuber weltweit verbringen in Videoportalen viel Zeit, immer auf der Suche nach einer Stimme mit Ausnahmepotenzial – zumal „The Voice“ in anderen Ländern läuft, etwa Amerika. „Es kommt auch aufs Lied an“, findet Naomi ganz bodenständig. Wobei ihre Interpretation samt Klavierspiel sicher wiederholte Klicks fabrizierte. Sängerinnen mit Anspruch sind ihre Vorbilder, allen voran Birdy (19), UK-„Singer Song Writer“.

Auch Naomi versucht sich an Eigenkompositionen, an ihrer Seite wiederum Papa Tim. Er machte dafür mit dem Klavier Bekanntschaft, Naomi lernt gerade Gitarre. Eine große Rolle spielt auch Susanne Hagen, im Kreis als Pianistin bekannt, und Naomis Vocalcoach an der Musikschule Lörrach. Mehrere spannende Projekte, etwa Musicals, habe man realisiert, eines davon sei die Jahresaufführung in der St. Chrischona-Gemeinde, so Naomi. „Mit Susi Hagen bekam ich neue Möglichkeiten, eine davon ist, Theaterluft zu schnuppern“, erzählt Naomi.

Wohin es mal beruflich gehen soll? Das sei noch unklar – aber auf jeden Fall wolle sie ihre Gabe nutzen, sagt Naomi, die in Kürze 16 Jahre wird.

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