Kreis Lörrach Viel Arbeit mit Schule, Psychiatrie und Migration

Die Oberbadische
Geschäftsführer Michael Schmitt-Mittermeier und seine Stellvertreterin Karin Racke schilderten die Aufgaben. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Bezirkssynode II: Diakonie hat mittlerweile Etat von 3,8 Millionen Euro / Wachsende Flüchtlingsbetreuung

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Obwohl die Diakonie derzeit vor allem mit der Flüchtlingsbetreuung in Verbindung gebracht wird, zeigten Geschäftsführer Michael Schmitt-Mittermeier und seine Stellvertreterin Karin Racke bei der Bezirkssynode in Schopfheim (siehe Bericht oben) die gesamte Bandbreite des Wirkens. Allein seit 2010 ist das Haushaltsvolumen um 1,2 Millionen auf 3,8 Millionen Euro gestiegen, wobei mehr als 80 Prozent davon auf Personalkosten entfallen.

88 Mitarbeiter (52 Vollzeitstellen) sind derzeit für die Diakonie tätig – „Tendenz steigend“, erklärte Schmitt-Mittermeier mit Blick auf die ausgeweitete Arbeit im Bereich Flüchtlingsbetreuung. Doch auch mit den puren Verwaltungsaufgaben ist die Diakonie beschäftigt. „Es gibt Fördertöpfe, die sind sehr verwaltungsintensiv.“

In den Bereich kirchlich allgemeine Sozialarbeit mit Spezialfeldern fällt unter anderem die allgemeine Sozialberatung, die Schuldnerberatung, die Kurberatung, die Schwangeren- und Familienberatung oder auch die Migrationsberatung, die schon seit Jahren angeboten wird.

Schmitt-Mittermeier konnte dabei bis in die 1970er-Jahre zurückblicken, als Spätaussiedler in den Blick gerieten. Auch in den 1980er- und 1990er-Jahren sei man mit der Integration von Migranten befasst gewesen. 1990/91 seien etwa 450 000 Flüchtlinge aus den Balkanstaaten gekommen und 280 000 aus der ehemaligen Sowjetunion. Zudem habe es zwischen Ost- und Westdeutschland starke Wanderungsbewegungen gegeben. „Damals war das Thema aber weniger emotional als heute“, gab der Geschäftsführer zu bedenken.

Vor eineinhalb Jahren ist die Diakonie wieder in die Arbeit in den Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge eingestiegen. „Es ist eine ganz wichtige Aufgabe, den Menschen zu helfen und sie zu unterstützen.“ Dabei teilt man sich die Arbeit mit der Caritas, die im östlichen Teil des Landkreises tätig ist, während die Diakonie das Markgräflerland und Lörrach-Stadt abdeckt.

Ein weiteres Handlungsfeld ist die Psychologische Paar- und Lebensberatung. „Die Nachfrage ist nach wie vor hoch“, erklärt Racke. Ein neues, auf drei Jahre angelegtes Projekt wird in diesem Bereich 2016 starten. Dabei geht es um die psychologische Beratung von Älteren und deren Angehörige. Die Arbeit mit psychisch Kranken benannte die stellvertretende Diakonie-Geschäftsführerin ebenfalls. Seit mittlerweile 16 Jahren ist die Diakonie aktiv in der Schulsozialarbeit, aktuell an 13 Schulen im Kreis.

Die Arbeit geht der Diakonie nicht aus, sind sich die Geschäftsführer sicher. So gebe es ein starkes Anwachsen in den Arbeitsfeldern Schule, Psychiatrie und Migration, was die Situation der Gesellschaft widerspiegele.

Obwohl der Kirchenbezirk nur rund 32000 Euro an die Diakonie zahlt, die fast vier Millionen Euro umsetzt, sei dieser Beitrag enorm wichtig, erklärte Schmitt-Mittermeier auf Nachfrage. „Freie Mittel dienen dazu, neue anzuwerben.“ Außerdem müsse so nicht in der allgemeinen Sozialarbeit gestrichen werden.

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