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Die Oberbadische

Das Spunk-Magazin begleitet Erstspender bei der Blutabnahme

Von Rolf Rombach

Blut spenden – Leben retten!“ Das ist eine der Parolen des DRK-Blutspendedienstes. Aber wie geht das? Spunk-Mitarbeiter Rolf Rombach begleitete einige der 28 Erstspender bei der Blutspende in Grenzach-Wyhlen und befragte sie nach ihren Eindrücken.

Leonie Dörr (19 Jahre) sah am Vortag noch die großen Plakate im Ort hängen und entschied sich spontan mit einer Freundin zum Termin in die Hochrheinhalle zu gehen. „Etwas unheimlich war es am Anfang schon“, schildert sie ihren ersten Eindruck.

Los geht es mit der Anmeldung. Hier benötigt man immer einen Personalausweis zur Identitätsfeststellung, ab der zweiten Spende wird dieser noch ergänzt mit dem Blutspenderausweis, auf dem neben der Adresse auch die Blutgruppe hinterlegt ist. In einer Wahlkabine ähnlichen Abtrennung kann man an Tischen den Selbstausschluss ausfüllen. Dieser Test soll Risikopersonen ausschließen, die auf Grund kurzzeitiger oder langfristiger Einschränkungen vom Gesetzgeber her nicht zur Blutspende zugelassen sind. Leonies Freundin Lea Oertlin (18) findet hier schon heraus, dass sie heute nicht spenden darf. Ein Schnupfen reicht. Zwar ist Lea eigentlich fit, aber ein kranker Mensch könnte sich mit ihrem Blut eine lebensbedrohliche Zusatzerkrankung einfangen. „Ich komme trotzdem wieder. Meine Eltern gehen auch regelmäßig Blutspenden. Ich finde das eine gute Sache!“

Mit dem Fragebogen geht es zu einem Arzt. Hier werden Herz und Lunge abgehört sowie die Temperatur, der Blutdruck und Puls gemessen. Offene Fragen werden besprochen und so endet die Blutspende leider auch schon für Leonie. Da sie bei einem Schüleraustausch in Indien war, gilt sie für einige Wochen noch als Risikoperson. Besser läuft es für Tanja Helmert. Zwar muss sie noch mal zwei Gläser Cola trinken um den Blutdruck noch etwas anzuheben, doch dann ist sie soweit. Die 19-jährige bekommt an der nächsten Station noch schnell den Blut- Eisenwert gemessen und erhält im Anschluss eine mit ihren Daten beschriftete Schachtel mit Kontrollröhrchen und leeren Blutbeuteln. Ein paar Meter daneben steht eine Liege bereit. Hingelegt, noch mal schnell den eigenen Namen nennen und schon wird von einer Krankenschwester des Blutspendedienstes die Infusionsnadel in die desinfizierte Ellenbeuge gestochen. Während sich der Blutbeutel schon langsam zu füllen beginnt, werden noch einige Röhrchen abgenommen für verschiedene Tests. Wird im Anschluss hier eine Auffälligkeit entdeckt, bekommen die Spender Post vom Blutspendedienst. Ein weiterer Vorteil für Blutspender, eine regelmäßige Überprüfung ihrer Blutwerte. Ruckzuck sind die 500 Milliliter im Beutel und Tanja fast fertig. Sie bekommt noch einen kleinen Verband um die Einstichstelle und muss einige Minuten auf die Punktionsstelle drücken – so vermeidet sie einen Bluterguss, unterstützt durch das Hochhalten des Armes.

Zum Abschluss gibt es noch eine zehnminütige Liegepause im Wartebereich. „So hat der Körper Zeit, sich an das neue Blutvolumen anzupassen“, erklärt ein Rotkreuz-Helfer. Und Tanjas Resümee? „Es war nicht so schlimm, wie man zuvor denkt. Auch das mit der Nadel war nicht so wild. Aber vielleicht benötige ich ja eines Tages auch mal Blut, also gebe ich jetzt gerne etwas für Menschen, die es brauchen.“ Ebenso problemlos lief es bei Joël Wittmann (20). Er wollte schon länger Blutspenden, hat es aber immer wieder verpasst. „Man hilft anderen, mir schadet es nicht. Und nebenbei erfahre ich mal etwas über meine Blutgruppe und Blutwerte. Insgesamt war es nicht so aufregend, wie ich es erwartet hatte“, sagt er. Mit einem Essen und einigen Getränken lassen die beiden neben weiteren Blutspendern den Tag ausklingen und wissen zwar jetzt noch nicht ihre Blutgruppe – aber demnächst, wenn der Blutspenderausweis eintrifft.

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