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Kreis Lörrach Weg für Schulprofile geebnet

Die Oberbadische

Metallbereich soll nach Lörrach verlagert werden / Kfz-Sparte für Rheinfelden / Bauhandwerk in Schopfheim

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Die Zukunft der drei Berufsschulstandorte im Landkreis ist vorgezeichnet. In der nicht-öffentlichen Sitzung der AG Schulen ist nach Informationen unserer Zeitung die neue Verteilung der Sparten geregelt worden, über die ein fraktionsübergreifender Konsens herrscht. Demnach verliert Lörrach den Kfz-Bereich nach Rheinfelden, gewinnt dafür aber die Metallsparte aus Schopfheim hinzu. In der Markgrafenstadt soll dafür ein Bauhandwerk-Kompetenzzentrum entstehen. Ein Damoklesschwert bildet noch die Regionale Schulentwicklung (RSE).

Lange ist über die Ausrichtung der neuen Schulstandorte informiert und diskutiert worden. Bei den drei Info-Veranstaltungen warben Lehrer und Schulleitung jeweils für ihre eigenen Stärken. Nachdem die Kreispolitik zuvor ein Bekenntnis zum Erhalt aller drei Schulstandorte gegeben hat, haben sich die Fraktionsvertreter nun auf einen Weg verständigt, der die Zukunftsfähigkeit der beruflichen Schulen im Landkreis gewährleisten soll.

Für heiße Diskussionen und heftigen Gegenwind von Seiten der Gewerbeschule Schopfheim hatte im Vorfeld die geplante Verlegung des Metallbereichs von Schopfheim nach Lörrach gesorgt. „Der Metallbereich ist das Herzstück der Gewerbeschule Schopfheim“, betonte Michael Schneider vom Initiativkreis Oberes Wiesental in der Markgrafenstadt bei der Info-Veranstaltung des Landkreises, bei der, wie auch in Rheinfelden und in Lörrach der Fall, Landrätin Marion Dammann und Schulentwicklungsplaner Thomas Heß sich kritische Stellungnahmen anhören mussten. Für die Markgrafenstadt geht es bei der Metall-Verlagerung um insgesamt rund 300 Schüler. Das „Herzstück“ soll nun tatsächlich an die Gewerbeschule in der Lerchenstadt verpflanzt werden. Ziel ist, noch existierende Doppelstrukturen abzubauen und anstehende Investitionen in diesem Bereich nur noch in Lörrach tätigen zu müssen.

Hier verliert die Gewerbeschulleiterin Stefanie Froescheis dafür die Kfz-Sparte. Bei der Info-Veranstaltung hatte sie noch auf große Synergieeffekte dieses Bereichs mit ihrer Elektroabteilung verwiesen. Im Gesamtpaket verständigte sich jetzt die Kreispolitik darauf, die Kfz-Sparte nach Rheinfelden zu verlagern. Für rund 200 Schüler steht damit künftig die Beschulung am Hochrhein an. Dort gibt es direkt an der Schule Platz für einen Kfz-Neubau, in dem eine zeitgemäße praktische Ausbildung erfolgen soll. Eine Investitionssumme von insgesamt rund 4,5 Millionen Euro wird in diesem Zusammenhang genannt. Ebenfalls in Rheinfelden sollen pharmazeutisch-technische Angestellte ausgebildet und ein naturwissenschaftliches Gymnasium hinzu kommen. Im Gespräch ist auch, neben den Frisören auch Kosmetiker hier pauken zu lassen.

Mit all diesen Maßnahmen soll wiederum der Verlust aufgefangen werden, der den nun aktuellen Plänen durch die Verlagerung des Bereichs Sanitär-Heizung-Klima (SHK) nach Schopfheim entsteht. Im Wiesental soll damit ein Bauhandwerks-Kompetenzzentrum entstehen und der Verlust der Metaller ein großes Stück aufgefangen werden. Zwischenzeitlich gab es konkrete Pläne, die Kfz-Sparte in Schopfheim zu beheimaten. Das ins Auge gefasste Grundstück lag aber etwa in einem Kilometer Entfernung zum Gewerbeschulgebäude – was wiederum die Schulabläufe beeinträchtigt hätte.

Eine Kooperation mit der Gewerbeakademie in Schopfheim ist bei der Profilbildung als Bauhandwerk-Kompetenzzentrum hingegen noch möglich. Hier sollen noch weitere Gespräche geführt werden, damit der Landkreis nicht in Infrastruktur und Maschinen investiert, die nur rund einen Kilometer weiter vorgehalten werden. Eine Kooperation mit dem Landkreis Waldshut steht eventuell für die Maler-Sparte an, da hier die Anmeldezahlen zuletzt rückläufig waren.

Inklusive der demografischen Entwicklung und der anstehenden Strukturveränderungen würde die Schülerzahl innerhalb der nächsten fünf Jahr laut einer Prognose in Lörrach von aktuell 1485 auf 1312, in Rheinfelden von 1066 auf 803 und in Schopfheim von aktuell 913 auf 782 fallen.

Obwohl sich die Kreispolitik nun auf diese Pläne verständigt hat, kann diese nicht autark agieren. Im Rahmen der Regionalen Schulentwicklung ist mittlerweile dieses Vorhaben mit den Nachbarlandkreisen abzustimmen. Hätte die Kreispolitik ein Jahr früher eine Entscheidung gefällt, wäre dies nicht der Fall gewesen. Ebenso beteiligt sind die Kammern. Von beiden Seiten gab es bereits kritische Stimmen zu vernehmen.

Der Kreispolitik ist der Prozess der RSE bewusst (u Bericht unten).

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