Kreis Lörrach Weitwinkel statt Fokus

Die Oberbadische
Die Regio-Messe bietet auch Altbewährtes. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Regio-Messe positioniert sich neu als „Messe für die ganze Familie“ / Mehr Werbung

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Die Regio-Messe verabschiedet sich von der reinen Zielgruppe „interessierter Endverbraucher“ und will vom 14. bis 22. März in Lörrach besonders die Familie als neue und zugleich alte Besucher begrüßen. Mit der Rückkehr zu den Wurzeln der Messe ist auch die Wiederbelebung der beiden Autoliebhaber-Veranstaltungen „US-Cars- und Bikertreff“ sowie „Oldierama“ verbunden. Veranstalter Uwe Claassen ist zuversichtlich, auch bei den Besucherzahlen wieder an bessere Zeiten anknüpfen zu können.

In den vergangenen Jahren positionierte der Messe-Chef seine Veranstaltung als „Fachmesse für den Endverbraucher“. Dass daraus nun wieder eine „Messe für die ganze Familie“ mit Fachthemen, aber auch mit Erlebnis- und Eventbereichen wird, ist einerseits auf die zuletzt erstmals unter die 50 000er-Marke gerutschte Besucherzahl zurückzuführen. Auf der anderen Seite ist dies einem Trend geschuldet, der mittlerweile keiner mehr ist. Die Orientierung am interessierten Endverbraucher bewertet Claassen nunmehr als „Hype“, den er mit der Aufgliederung in Fachbereiche gefolgt sei. Doch zugleich gab es Konkurrenz von Messen, die sich beispielsweise speziell dem Gesundheits- und Baubereich oder dem Garten gewidmet hatten. Statt das Teleobjektiv auf diese Fachthemen zu richten, wie in den vergangenen Jahren der Fall, wird nun ein Weitwinkelobjektiv gewählt. In der Bildmitte befinden sich die Familien. „Wir müssen die Regio-Messe wieder für die Familie positionieren“, gibt Claassen die neue und damit frühere Zielrichtung aus. Das „Thema der latenten Bedürfnisse“ sei zu wenig beachtet worden.

Zuletzt verschmähte Angebote wie die beiden Oldtimer-Veranstaltungen erhalten damit wieder ihre Plattform zurück. 3000 bis 5000 zusätzliche Besucher sollen diese allein an den beiden Wochenenden bringen, kalkuliert Claassen. Insgesamt ist er zuversichtlich, wieder mehr als 60 000 Besucher aus den Landkreisen Lörrach, Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald sowie aus der benachbarten Schweiz und dem Elsass locken zu können.

Die Besucher aus Frankreich werden mit einer Sonderausgabe des Messe-Magazins angesprochen, damit derren Anteil von fünf Prozent leicht ansteigt. Noch mehr Wachstumspotenzial sieht das Regio-Messe-Team um Uwe Claassen bei den Gästen aus der Nordwestschweiz, deren Anteil zuletzt auf zwölf Prozent eingebrochen ist. Mindestens 20 Prozent sollen es dieses Jahr wieder werden. Ein spezielles Schweizer Messe-Magazin mit einer Auflage von 120 000 Stück, noch mehr Werbeplakate in der Nordwestschweiz sowie Werbung bei der Muba, die heute beginnt, sind Maßnahmen, um das Ziel zu erreichen. „Ich will aber nicht zu aggressiv in diese Richtung gehen“, setzt Claassen trotz des günstigen Wechselkurses auf Aktionen „mit Augenmaß“. Die Frankstärke werde aber wohl auch dazu führen, dass die Eidgenossen mit ihrem Geld etwas lockerer bei den Einkäufen umgehen.

Nicht nur inhaltlich gibt es eine Neuausrichtung, sondern auch bei der Werbung und dem Sponsoring. Das Messe-Magazin erscheint nun mit einer Auflage von knapp einer halben Million, nach zuletzt 100 000 Stück. Ein drei Mal so hohes Werbebudget soll helfen, die Neuausrichtung zu kommunzieren. „Wir gehen wieder in die Vollen.“ Die Messe-Aussteller verschicken zudem bis zu 60 000 persönliche Einladungen, der Veranstalter noch einmal 10 000. Die Volksbank Dreiländereck hat sich nach 13 Jahren hingegen als Hauptsponsor verabschiedet. Stattdessen gibt es nun eine Reihe an „Premiumpartnerschaften“, die laut Claassen unterm Strich auch mehr Geld bringen.

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