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Kreis Lörrach „Wichtig: Immer freundlich bleiben“

Die Oberbadische
Maike Rohde leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Bad Bellinger Reha-Klinik.    Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Maike Rohde ist „Mädchen für alles“ in einer Bad Bellinger Akut- und Reha-Klinik

Von Rolf Rombach

Die 20-jährige Maike Rohde aus Steinenstadt ist seit September in einer Akut- und Rehabilitations-Klinik in Bad Bellingen. Da sie nicht sofort studieren gehen wollte, entschied sie sich für ein Freiwilliges soziales Jahr, so wie es bereits Freunde von ihr getan haben. Zwar hätte sie jobben gehen können, wollte aber lieber etwas Soziales tun.

Dort ist sie aber nicht – wie in einer medizinischen Einrichtung zu erwarten wäre – im pflegerischen Bereich tätig, sondern eher als „Mädchen für alles“ an der Rezeption und dem Empfang. Zu ihren Aufgaben gehört hier das Aufnehmen und Entlassen von Patienten sowie das Übernehmen von Hausführungen für neue Gäste. Die übrige Zeit steht sie den Gästen als Ansprechpartnerin zur Verfügung. „Besonders macht es mir Spaß, wenn ich den Leuten bei ihren Anliegen helfen kann und sie dann zufrieden sind.“ Auch kommt es häufiger vor, dass Patienten, die wenig oder keinen Besuch erhalten, einfach mal zum Reden vorbei kommen. So konnte Maike sehr gut den Umgang mit fremden Menschen lernen.

Die Schattenseite von solchen Servicestellen hat sie allerdings auch kennenlernen müssen. Bei einem 24-Stunden-Angebot kann es immer mal vorkommen, dass etwas schief geht oder einzelne Personen aus den verschiedensten Gründen nicht zufrieden sind. „Das bekommt man an der Rezeption dann eben alles ab, auch wenn ich nichts dafür kann. Wichtig finde ich, dass ich trotzdem immer freundlich bleibe, auch wenn ich hier und da sogar angeschrien werde“.

Da sie auch für eine Kasse verantwortlich ist, wird sie manchmal abends nervös, wenn etwas nicht stimmt beim Abrechnen. „Das war vor allem am Anfang sehr aufreibend bis man den Fehler gefunden hat. Aber bisher hat zum Glück immer noch alles gestimmt.“

An ihren Bildungsseminaren gefällt ihr am Meisten, dass sie dort ihre Erfahrungen mit anderen Freiwilligen austauschen kann, wenngleich sie in ihrer Gruppe die einzige Teilnehmerin ist, die in der Verwaltung einer Einrichtung tätig ist. Aber auch die Freizeitangebote findet sie toll sowie verschiedene Projekte zur Kompetenzförderung. „Im Gegensatz zur Schule dürfen wir einiges selber gestalten. Entsprechend hat jeder in unserer Gruppe mitgemacht, als wir eine Einheit zu Zivilcourage durchgeführt haben und Notfälle in der Freiburger Innenstadt simuliert hatten.“ Dabei gaben sich die Freiwilligen verschiedene Aufgaben. Vom Mimen des Notfalls, Filmen der Situation und bis zum Befragen von Passanten, warum sie geholfen oder nicht geholfen haben. Am Ende wurde das geschnittene Video mit den Interviews sogar vom Roten Kreuz auf deren FSJ-Facebook-Seite gestellt und mittlerweile fast 3000 Mal aufgerufen.

Nach dem FSJ möchte Maike dann im Verwaltungsbereich bleiben, in dessen Abläufe sie nun einen Einblick erhalten konnte. Sie strebt einen Studienplatz in Betriebswirtschaftslehre an, bestärkt durch ihre Erfahrungen aus dem FSJ.

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