Kreis Lörrach Wichtige Hilfe zur Integration

Die Oberbadische
Vitus Lempfert und Hans Kirmayer vom AKM nehmen freudig den Spendenscheck von Falko Harm von der Notarztgemeinschaft Lörrach entgegen (von links). Foto: Sarah Trinler Foto: Die Oberbadische

AKM: Notarztgemeinschaft unterstützt Traumanetzwerk

Kreis Lörrach (sat). Flüchtlinge auf ihrem Weg in die Gesellschaft begleiten – das ist eines der Ziele, die sich der „Arbeitskreis Miteinander“ (AKM) gesetzt hat. Eine große Unterstützung hierbei ist die Spende der Notarztgemeinschaft Lörrach, die gestaffelt auf zwei Jahre dem AKM 10 000 Euro spendete.

„Das macht Mut, weiterzumachen“, sagte AKM-Vorsitzender Vitus Lempfert bei der Spendenübergabe am Dienstag. Die Arbeit mit Flüchtlingen erfordere nicht nur Geld, sondern auch Zeit, doch die Vereinsmitglieder sehen das als „Investition in unsere Gesellschaft“. Über die Spende der Notarztgemeinschaft freute sich Lempfert besonders, da die Ärzte ständig mit Menschen in Not zu tun haben.

Dies bestätigte Falko Harm, Leitender Notarzt und Geschäftsführender Partner der Notarztgemeinschaft Lörrach: Bei Einsätzen in Flüchtlingsheimen hätten die Ärzte schon einiges gesehen; meist sei eine große Integrationsbereitschaft seitens der Flüchtlinge zu spüren. „Doch nur durch Hilfe zur Integration kann diese wichtige Aufgabe gelingen“, sagte Harm. Daher sei es den rund 60 Notärzten der Gemeinschaft wichtig gewesen, ein ortsgebundenes Projekt mit Flüchtlingen zu unterstützen.

Die Spendensumme ist vollständig in das Projekt „Traumanetzwerk“ geflossen, dass der Arbeitskreis Miteinander zusammen mit den Freundeskreisen Asyl aus Lörrach und Rheinfelden sowie der Caritas eingerichtet hat. Das Angebot richtet sich an Flüchtlinge im Landkreis Lörrach, die durch Krieg, Flucht und Gewalt traumatisiert sind und dringend therapeutische Hilfe benötigen. Die Gruppe hat Anfang dieses Jahres ihre Arbeit aufgenommen und bereits 20 Psychotherapeuten kreisweit gefunden, die einzelne Therapieplätze für Flüchtlinge freihalten. „Das ist eine tolle Leistung, normalerweise wartet man bis zu einem halben Jahr auf einen Therapieplatz“, erklärte Hans Kirmayer vom AKM. Zwei Asylbewerber seien bereits in Therapie, bei zwei weiteren stehe man in den Startlöchern.

Neben den Therapeuten werden für das Projekt mehrere Dolmetscher sowie zehn Mitglieder aus dem AKM benötigt, welche die Verbindung herstellen und die Flüchtlinge zum Beispiel zu den Terminen begleiten. Die Therapiekosten übernimmt das Landratsamt Lörrach, sofern das Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, ansonsten kommen die Krankenkassen für die Kosten auf.

Das nächste Traumazentrum für Flüchtlinge ist in Villingen-Schweningen. Kirmayer erinnert sich ungern an die Zeit zurück, in der man die lange Fahrt für eine Therapiestunde im Monat auf sich genommen hatte. „Jetzt sind wir natürlich glücklich, eine entsprechende regelmäßige Therapie hier im Landkreis anbieten zu können“, sagte Kirmayer.

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