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Kreis Lörrach „Wir fiebern dem Auftritt entgegen“

Die Oberbadische
„Strandleben – Me(h)r Leben“ heißt das neue Theaterstück der Lebenshilfe Lörrach, das am 22./23. April Premiere im SAK-Wasserwerk feiert. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Neues Theaterstück der Lebenshilfe Lörrach feiert bald Premiere / Vorfreude ist groß

Von Gerd Lustig

Kreis Lörrach. Die Spannung steigt. Keine zwei Wochen sind es mehr, dann feiert das neue Theaterstück „Strandleben – Me(h)r Leben“ der Lebenshilfe Lörrach im SAK Altes Wasserwerk Premiere. Beteiligt sind 16 Akteure im Alter zwischen 20 und 59 Jahren. Gestern wurde das Theaterprojekt vorgestellt.

Wenn am 22. und 23. April, jeweils um 18.30 Uhr im SAK Altes Wasserwerk der Vorhang für das gut einstündige Werk fällt, zeigen 16 Akteure aus der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM), was sie im Verlauf der zwölf Monate beim jüngsten Theaterprojekt gelernt und einstudiert haben.

„Wir sind alle sehr aufgeregt, fiebern aber förmlich dem Auftritt entgegen“, erklärt die Regisseurin und im Assistenzbereich der WfbM tätige Andrea Bohn-Zahn. Assistiert hat ihr erstmals bei dem Projekt Ille Hanke. Sie hat maßgeblich daran mitgearbeitet, dass das Stück von den WfbM-Schauspielern auch gut in Szene gesetzt werden kann und jeder seine maßgeschneiderte Rolle bekam.

Anfängliche Skepsis ist schnell in echte Euphorie umgeschlagen. „Man spürt einfach den Spaß, den die Menschen bei dem Theaterstück haben“, betont Hanke. Und so ist nicht nur sie sicher, dass es eine wunderbare Premiere geben wird, sondern auch die Akteure selbst. Denn als sie locker in die Runde fragt, ob denn auch alle soweit für den Auftritt seien, kommt es prompt und beinahe wie aus einem Mund aus dem Ensemblerund: „Natürlich, wir können auftreten.“

Sonne, Strand, Meer, Seebär, Taucher, Barbiepuppe, Bademeister, Ruderer, Angler oder Fischstäbchen: Um all das drehen sich die diversen Rollen, die von den Schauspielern zu meistern sind. „Es ist schon ein verrücktes Stück“, gesteht Regisseurin Bohn-Zahn. Gleichzeitig sei es aber auch eine wunderbare Idee, das Leben am, im und mit dem Meer in all seinen Facetten auf die Theaterbühne zu bringen. „Wie spiele ich einen Seebären“, diese Frage habe ihn schon sehr beschäftigt, gesteht der 30-jährige Michael Eisele, der schon bei mehreren Theaterprojekten in der Vergangenheit mitwirkte. „Ein Fischstäbchen, das ist so schön braun“, sprudelt es zudem aus einer Mitwirkenden. Und Michael freut sich ganz einfach, dass das Stück so chaotisch ist und lacht sich eins.

In vielen Treffen wurden die jeweiligen Charaktere in der Gruppe herausgearbeitet. „Wir haben immer gemeinsam geschaut, was geht, welche Rolle für wen die beste ist“, ergänzt Ille Hanke. In jedem Fall sei es aber eine Herausforderung für alle Beteiligten gewesen. Stets haben aber die Freude am Tun, die Begeisterung und der Spaß im Vordergrund gestanden.

Dass gerade Theaterspielen den Menschen mit Behinderung etwas und weiter in ihrer Entwicklung voran bringt, wissen beide Theaterprojekt-Frauen. „Jeder in der Gruppe spielt eine Rolle, jeder hat unterschiedliche Fähigkeiten“, macht Hanke deutlich. Rücksichtnahme, gegenseitige Unterstützung und auch Verständnis seien allemal gefragt gewesen und geben damit auch den Schwächeren eine Plattform. „Theaterprojekte sind einfach gut für die Persönlichkeitsentwicklung“, weiß Bohn-Zahn letztlich.

Die beiden Shows im SAK-Wasserwerk sind im Übrigen nicht die einzigen Aufführungen, die die WfbM-Akteure auf die Bretter zu legen haben. Geplant sind neben einem Auftritt im Bereich der Werkstatt zudem noch drei in Lörracher Schulen sowie einer in einem Altenheim.

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