Kreis Lörrach „Wir müssen die Leute überzeugen“

Die Oberbadische
„Wie muss meine körperliche Fitness mit 60, 70 und 80 Jahren beschaffen sein, damit ich mit 90 noch einigermaßen selbstständig bin?“, lautet eine Frage, auf die Antworten geliefert werden sollen. Foto: Die Oberbadische

Arbeit der Gesundheitskonferenz im Ausschuss vorgestellt / Sorge um medizinische Versorgung

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Die Arbeit der Gesundheitskonferenz des Landkreises Lörrach wird von der Politik als sehr wichtig angesehen, wie im Verwaltungsausschuss fraktionsübergreifend unterstrichen wurde. Zugleich sorgten sich die Parteivertreter um die ärztliche Versorgung speziell im ländlichen Bereich sowie die Hebammen im gesamten Kreis.

Aus der Gesundheitskonferenz hervorgegangen waren seit der Gründung im Jahr 2011bereits die Arbeitsgruppen „medizinische Versorgung“ und „Gesund durch Lebensstil – Den Stoffwechsel im Blick“. Im vergangenen Jahr neu hinzugekommen ist die AG „Gesund älter werden“.

Medizinische Versorgung: Ein Forum der Gesundheitskonferenz zur Sicherstellung der basisärztlichen Versorgung im Landkreis Lörrach ist für den 25. Februar 2015 terminiert. Dann sollen sich Politik, Ärzte, Klinikvertreter und Experten der Konferenz diesem Thema annehmen.

Gesund durch Lebensstil: Ziel hier sind landkreisbezogene Maßnahmen der Gesundheitsförderung, um Risiken zu senken. „Diabetes wird Volkskrankheit“, führte Dr. Sonja Wagner, Fachbereich Gesundheit, eine Schlagzeile an. Bewegung und die richtige Ernährung seien hier ganz zentral. „Wir müssen die Leute überzeugen, dass ein gesünderer Lebensstil besser ist.“

Die Anschubfinanzierung für Projekte, die Bewegung und gesunde Ernährung im Kindes- und Jugendalter fördern, sind gefragt. 20 Anträge gab es hierfür.

Gesund älter werden: Ziel hier sind landkreisbezogene Maßnahmen zur Stärkung der körperlichen und geistigen Aktivität, Mobilität und gesellschaftlichen Teilhabe. Dies soll erreicht werden durch den Ausbau und die Förderung von Bewegungsangeboten für die Über-60-Jährigen, welche niederschwellig, offen und professionell betreut sind. Wer sich nicht mehr richtig bewegen kann, soll vor allem gefördert werden. Ein Stichwort hier ist „aktivierende Hausbesuche“. Auch dem Thema „Fit ab 50?“ ist auf der Agenda, um späteren körperlichen Einschränkungen entgegen zu wirken.

Der Ausblick: Der Landkreis ist laut Wagner dabei, die aktivierenden Hausbesuche anzustoßen. Mit den Ärzten und der Politik will man ins Gespräch kommen. Schulen, Vereine oder andere Initiativen könnten zudem eine Anschubfinanzierung für Projekte erhalten. Dabei wird auf die Vernetzung gesetzt. Schule und Vereine allein erhalten kein Geld, wenn beide zusammen auftreten, steigen die Chancen deutlich, so Wagner.

Bewertung: Die Präventionsarbeit wurde von den Fraktionen als „richtiger Weg“ (Paul Renz, CDU), „lobenswert“ (Artur Cremans, SPD) oder auch „sehr wichtig“ (Heike Hauk, Grüne) bezeichnet. Willibald Kerscher (Unabhängige) befand zwar, dass nichts Neues vorgestellt worden sei: „Das Positive ist, dass gebündelt wird und Schwerpunkte gesetzt werden.“

Unisono sorgen sich die Politiker aber um die Versorgung mit Ärzten auf dem Land, was den Kreis weiter beschäftigen werde, prognostizierte Renz. Hauk ergänzte dies um die sinkende Zahl von Hebammen im gesamten Landkreis.

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