Kreis Lörrach Zollitsch macht Krebspatienten Mut

Die Oberbadische
Beim Krebstag in Lörrach: (v.l.) OSP-Koordinatorin Petra Glienke, Bischof Robert Zollitsch, OSP-Vorstandsvorsitzende Heike Roese-Koerner und OSP-Koordinator Professor Richard Fischer. Foto: Ade Foto: Die Oberbadische

Krebstag: Reges Interesse an breit gefächertem Angebot im Lörracher Burghof

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Regen Zuspruch fand der zweite Krebstag des Onkologischen Schwerpunkts (OSP) Lörrach-Rheinfelden am Samstag im Burghof. Als Gastredner sprach der frühere Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch Betroffenen Mut zu.

Sterben und Tod seien als Teil des Lebens zu begreifen. Nur wer sich in der Krankheit nicht aufgebe, habe die Chance des Überlebens. „Wir sind nicht hilflos. Wenn es uns gelingt, mit dem Krebs zu reden, dann kann ihm etwas von seinem Schrecken genommen werden“, betonte der Theologe und betrachtete die religiöse Ausrichtung des Lebens als „Teil des ganzen Menschen“.

Zollitsch unterstrich die aus seiner Sicht zunehmende Bedeutung der Krankenhausseelsorge. Doch angesichts immer kürzer werdender Klinikaufenthalte müsse die Betreuung während der Nachsorge intensiviert werden. Auch Selbsthilfegruppen hätten dabei eine wichtige Funktion. Die Diagnose einer Tumorerkrankung betreffe nicht nur den Körper, sondern verletze auch die Seele des Erkrankten und häufig auch der Angehörigen.

Im Foyer des Burghofs stellten sich Exzellenz-Zentren wie das Lörracher Darmkrebs- und das Brustkrebszentrum unter dem Dach der Landesinitiative „Onkologischer Schwerpunkt Lörrach-Rheinfelden“ (OSP) vor. Auch Selbsthilfegruppen, Kunsttherapeuten und die alternative Medizin waren präsent.

Es gab insgesamt 20 Vorträge und interaktive Gesprächsrunden mit Experten über Fragen „rund um Tumore“. Infostände, Ausstellungen von Selbsthilfegruppen und Hospizgruppen, Apotheke und Zweithaarspezialist, Sanitätshäuser und Reha-Einrichtungen sowie ein begehbares Darmmodell rundeten das Programm ab. Zahlreiche Ärzte und Spezialisten der onkologischen Versorgung im Landkreis standen zu den Anliegen der Besucher Rede und Antwort.

Die Krebsforschung hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt: Diagnose und Therapie wurden deutlich verbessert. Die Zukunft liegt zunehmend in individualisierten Therapien. Dabei sind Forschung, Diagnose und Behandlung eng vernetzt. „Wir suchen den Dialog auf Augenhöhe mit Betroffenen und Angehörigen und wollen die Verknüpfung der Angebote aufzeigen“, erklärte ein OSP-Sprecher im Vorfeld.

„Wir präsentieren unser Leistungsspektrum und halten keine großen Vorträge“, erklärte Professor Dr. Richard Fischer und zeigte sich als OSP-Koordinator stolz: „Wir müssen uns vor Uni-Kliniken nicht verstecken“, unterstrich er das hohe Niveau der Krebstherapie im Landkreis.

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