BildungslandschaftKanada und Deutschland profitieren voneinander / Interkulturelle Kompetenz
Kanada investiert mehr als andere OECD-Mitgliedsstaaten in seine Bildungslandschaft. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, sagte die kanadische Botschafterin in Deutschland, Marie Gervais-Vidricaire, im Rahmen der Internationalen Woche der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Lörrach.
Von Michael Werndorff
Kreis Lörrach. Nicht nur, dass es in Kanada ausgezeichnete Forschungseinrichtungen gebe und der durchschnittliche Bildungsgrad der Bevölkerung sehr hoch sei, auch könne das deutsch-kanadische Verhältnis auf eine lange Zusammenarbeit zurückblicken. 1971 schlossen Kanada und Deutschland ein Regierungsabkommen zur Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie. Seit fast 45 Jahren finden alle zwei Jahre bilaterale Konsultationen statt. Das dynamische Verhältnis zu betonen, sei Teil ihrer Aufgabe als Botschafterin in Deutschland. „Dementsprechend ist in Kanada auch der Anteil von Gastschülern und Akademikern aus aller Welt in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen“, betonte die Diplomatin aus Kanada, die auf die erfolgreiche Arbeit des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) verwies. Auch habe ein Umdenken stattgefunden: Junge Menschen hinterfragen und interpretieren Universitäten und ihre Ausbildung hinsichtlich späterer Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Welch große Rolle die Internationalisierung zudem im akademischen Bereich spiele, gab DHBW-Rektor Theodor Sproll zu bedenken. Daher lege die Hochschule auch großen Wert auf die Vermittlung interkultureller Kompetenz, wozu die Internationale Woche ihren Teil beitrage. Seitens der Botschafterin gab es auch Lob für das duale Ausbildungssystem. Zur weiteren vertieften Zusammenarbeit soll laut Botschafterin das geplante europäisch-kanadische Freihandelsabkommen (Ceta) beitragen. „Von diesem wird Deutschland in hohem Maße profitieren können, denn es wird den Handel erleichtern“, sagte Gervais-Vidricaire. Und: Es soll auch der Austausch im Bildungs- und Forschungsbereich intensiviert werden, denn „Cita wird die Innovation voranbringen“, ist sich die Diplomatin sicher.
