Kultur Blick in die zeitgenössische Kunstszene

Die Oberbadische
„Free Willi“, Installation nach einer Idee von Johannes Willi in der Kunsthalle Basel. Foto: Dorothee Philipp Foto: Die Oberbadische

Ausstellung Die Regionale 16 präsentiert sich in 19 Ausstellungshäusern / 250 Künstler ausgewählt

Von Dorothee Philipp

Regio. Als „Weihnachtsausstellung“ war die erste „Regionale“ gedacht, als Möglichkeit für regionale Künstler, ihre Arbeiten einmal öffentlich zu zeigen und vielleicht auch zu verkaufen. In der Basler Kunsthalle war die Ausstellung eingerichtet, sie fand sofort Resonanz.

In diesem Winter erlebt die Regionale ihre 16. Auflage und sie hat sich inzwischen zu einem Kunstereignis gemausert, das weit in die südliche Oberrheinregion ausstrahlt. Mit durchschnittlich 16 000 Besuchern pro Saison ist die Regionale ins Zentrum der zeitgenössischen Kunstszene der Region gerückt. 19 Ausstellungshäuser zwischen Basel, Freiburg und Straßburg beteiligen sich diesmal, rund 250 Künstler wurden von den Kuratoren aus einem dicken Packen von 574 Bewerbungsdossiers ausgewählt oder direkt eingeladen.

Drei neue Ausstellungsorte sind dazu gekommen, in Strasbourg das Centre Européen d’ Actions Artistiques Contemporaines (CEEAC) und das Zentrum für zeitgenössische Fotografie Stimultania, in Mulhouse die Filature. Die Verdichtung der Ausstellungsszene in Frankreich auf jetzt fünf Orte sei auch aus Sicht der Besucher erfolgt, so lohne sich eine Reise nach Mulhouse oder Straßburg besser, sagte Felizitas Diering aus dem Organisationsteam im Mediengespräch.

Die Konzepte, unter denen die Ausstellungshäuser ihre Künstler präsentieren, sind so vielfältig wie die Häuser selbst. Hier reicht das Spektrum von der kommunal geförderten Noblesse einer Kunsthalle Basel (die in ihrer Dankesliste auch den Namen der Roche-Großaktionärin und Milliardärin Maja Oeri aufführt) oder eines Palazzo Liestal bis zu bescheidenen, oft sanierungsbedürftigen Lokationen privater Kunstvereine, von der sich als „Umschlagplatz für Kultur“ verstehenden Cargobar in Basel bis zur Hegenheimer „Fabriculture“ in einem aufgelassenen Fabrikareal. „Die Regionale“ ist eine ganz demokratische Einrichtung, jeder kommt hier zu Wort“, sagte Diering bei der Vorstellung.

Und die „Worte“ sind von erstaunlicher Bandbreite, die weit ins gesellschaftliche und politische Leben hineingreift, ohne es sich deswegen immer explizit auf die Fahnen zu schreiben: „Jungs, hier kommt der Masterplan“, titelt die Kunsthalle Basel, die sich mit Verhaltensmustern der jungen Generation auseinandersetzt, was durchaus auch witzige Momente hat.

Die Kunsthalle Mulhouse hat sich mit „Sans Titre“ von jeglichen Vorgaben verabschiedet, hier zählt allein das Werk von fünf Künstlern aus drei Ländern. Die Filature zeigt als Debut eine Einzelausstellung des aus Mulhouse stammenden, jetzt in Belgien lebenden Fotografen Franck Christen, der ein Porträt des Dreiecklandes vorstellt. Im Kunsthaus Baselland geht es um die Auseinandersetzung mit Licht, und die vermeintliche Funktionalität von Kunstwerken ist Thema im Basler Projektraum M54 und im Freiburger Kunstverein. Auf deutscher Seite ist außerdem der Weiler Kunstverein mit einer Ausstellung im Stapflehus vertreten (wir berichten noch ausführlich).

Wie verschafft man sich nun einen Überblick über diese Fülle? Wer sich nicht die Mühe machen will, selbst eine Kunstreise zusammenzustellen, kann sich den geführten Bustouren anschließen, die am 5., 6., 13. und 20. Dezember angeboten werden.

Weitere Informationen: www.regionale.org

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