So kann sich der Fokus auf die unterschiedlichen Musiker sehr schnell ändern und verschieben. Alle bleiben sehr aufmerksam und neugierig, nicht nur wir innerhalb der Band sondern auch das Publikum. Wenn die Rolle eines Instruments nicht immer die gleiche, beziehungsweise nicht immer die ist, die dem Instrument am nächsten kommt, wird die Musik vielschichtiger und der Bandsound größer und interessanter.
Haben Sie trotz aller Eigenständigkeit musikalische Vorbilder?
Auf jeden Fall. Vorbilder sind unglaublich wichtig. Sie sind das Benzin, der Antrieb im Findungsprozess eines Musikers oder einer Band. Wir hören alle viel Musik zusammen. Mal kommt der eine mit einer neuen Entdeckung mal der andere. Wichtige Vorbilder für diese Band sind bestimmt Künstler wie, Paul Motian, Keith Jarrett, Bill Frisell oder aber auch Komponisten wie Messiaen, Mahler oder Beethoven.
Nach Ihrem ersten Album „Melt“, das der Formation auch den Namen gab, ist jetzt die zweite CD „Hymnolia“ erschienen. Knüpft sie an die erste an? Gibt es neue Impulse?
Hymnolia ist definitiv eine Weiterführung von unserer ersten CD. Wie bei allem anderen auch, wird man besser wenn man Zeit und Arbeit investiert. So nutzen wir unsere Erfahrung und Erkenntnisse aus der Zeit von Melt, um bei Hymnolia konkreter und präziser zu werden. Wenn ein Bogen auf Melt über zehn Minuten geht, findet man dieselbe Spannung auf Hymnolia noch stärker in drei Minuten. Wir haben uns eher darauf konzentriert Songs zu schreiben und diese spannender und vielseitiger zu interpretieren. Es gibt sogar das ein oder andere Solo mehr auf der neuen CD.
Wie sehen Ihre Pläne aus? Ist ein neues Album in Sicht? Eine neue Tournee?
Wir werden noch einige schöne Konzerte und Jazzfestivals in diesem Jahr spielen. Eine Tour im September und eine im Dezember 2014 sind in Planung. Parallel arbeiten wir schon an neuem Material für die dritte CD, es besteht also durchaus die Möglichkeit einen kleinen musikalischen Zukunftsfunken im Burghof Lörrach mitzubekommen.
Sie selbst sind in Lörrach aufgewachsen und haben mit zwölf Jahren Ihren ersten Wettbewerb (Jugend musiziert) gewonnen. Freut es Sie, dass Sie jetzt nach einem Auftritt im Februar 2012 schon zum zweiten Mal wieder hier auftreten?
Unser erstes Konzert im Burghof war ganz wunderbar und wir freuen uns natürlich dass wir wieder kommen dürfen. Ich freue mich aber immer sehr, in Lörrach zu spielen. Hier habe ich viel Unterstützung erfahren, ob von meinen Eltern, meinen Jazzattack Mitstreitern von damals oder den beiden Jazz AGs am HTG und am Hebel Gymnasium. Ich kann mich gut erinnern, wie ich früher begeistert Freitag nachts aus dem Jazztone kam von einem der vielen tollen Konzerte dort. Vielleicht geht ja am Donnerstag nach unserem Konzert im Burghof auch jemand inspiriert nach Hause, dann schließt sich irgendwie ein Kreis.
Tickets unter www.burghof.com