^ Kultur: Gespür für Kinderwünsche - Kultur - Verlagshaus Jaumann

Kultur Gespür für Kinderwünsche

ov/hau
Spaß für die ganze Familie: Porträtstation von Sasha Morgenthaler Foto: Henry Freitag

Das Spielzeug Welten Museum Basel zeigt „Puppen, Plüsch und Pionierinnengeist“. Was wird geboten?

Frauen im Spielwarendesign widmet sich die noch bis 27. Oktober dauernde Schau. Es wird das bedeutende Erbe von Frauen hervorgehoben, die mit ihren Erfindungen die Spielzeugwelt prägten – und prägen.

Bedürfnisse von Kindern

Frauen haben maßgeblich dazu beigetragen, einige der bekanntesten und beliebtesten Spielzeuge zu entwickeln: von Puppen, Plüschtieren und Brettspielen bis hin zu therapeutischem Lernspielzeug. Das will das Museum mit seiner Ausstellung hervorheben. Frauen schenkten den Bedürfnissen der Kinder große Aufmerksamkeit und prägten pädagogische Reformen.

Ente von Renate Müller Foto: Henry Freitag

Die Ausstellung stellt Pionierinnen vor, die in der Spielzeugbranche erfolgreich waren oder sind: Sie beleuchtet ihr kreatives Schaffen, ihre Arbeitsbedingungen und den Kampf um Gleichberechtigung.

Margarete Steiff

Eine von ihnen ist Margarete Steiff, die mit ihrem „Stoff-Elefäntle“ und viel Durchsetzungsvermögen den Grundstein für das Weltunternehmen Steiff legte. Bekannt wurde diese Geschichte auch durch einen berührenden Spielfilm mit Heike Makatsch in der Hauptrolle, der ihr Schicksal erzählt. Auch die Leben der Puppenmacherinnen Elena Scavini, Käthe Kruse und Sasha Morgenthaler, deren Kreationen heute begehrte Sammlerstücke sind, werden beleuchtet.

Alma Siedhoff-Buscher ihrerseits hinterließ als Bauhaus-Studentin mit ihrem Schiffbauspiel einen bleibenden Einfluss auf das Design von Spielwaren. Die tschechische Spielzeugdesignerin Libuše Niklová kreierte als eine der Ersten Figuren aus Kunststoff und legte dabei besonderen Wert auf Farbe, Geruch und Klang.

Station zu Margarete Steiff Foto: Henry Freitag/Henry Freitag

Caroline Märklin wiederum unterstützte die Integration von Spielzeug aus Blech in den Familienbetrieb, ihre Söhne erweiterten später das Sortiment um die heute weltbekannten Modelleisenbahnen. Die Feministin Elisabeth Magie Phillips erfand das Brettspiel „The Landlord’s Game“, um ihre antikapitalistischen Ideen zu vermitteln. Die weiterentwickelte Version – Monopoly – ist heute weltbekannt, zählt das Museum an Beispielen auf.

Auch zeitgenössische Designs werden gezeigt: Renate Müllers Rupfentiere, die in der DDR und darüber hinaus therapeutisch eingesetzt wurden. Oder die kreativitätsfördernden Spielzeuge von „Heroes Will Rise“-Gründerin Cas Holman, die für eine vielfältige und inklusive Welt stehen.

Spielmöglichkeiten

Die porträtierten Frauen haben die Spielzeugwelt nachhaltig geprägt und durch Innovationen und Unternehmerinnengeist eine Vielzahl von Spielsachen geschaffen, die heute in Museen auf der ganzen Welt vertreten sind.

Interaktiv

Zudem bietet das Haus ein interaktives und vielfältiges Begleitprogramm. Die Spiele, Tiere, Puppen und Bären sind über das ganze Museum verteilt, für Kinder gibt es interaktive Spielmöglichkeiten und die animierte Erzähltour wurde um mehrere Stationen erweitert. Jeden Monat rückt eine der Frauen durch eine Veranstaltung ins Zentrum: Im April etwa wurde das Schaufenster des Museums zur begehbaren Spielfläche umgebaut – mit Cas Holmans „Rigamajig“. Im September können Wurfkissen, sogenannte Betthüpfer, nach Entwürfen von Renate Müller genäht werden. Ein Höhepunkt soll dieses Jahr das große Sommerfest Ende August mit zahlreichen Spiel- und Bastelstationen sowie einem Wettbewerb werden.

Die nächsten Termine des Begleitprogramms: Sonntag, 5. Mai 10 bis 16 Uhr: Elizabeth Magie Phillips – Monopoly-Tag; Mittwoch, 22. Mai, 14 bis 17 Uhr: Schweizer Vorlesetag. Eintauchen in die Geschichten berühmter Autorinnen wie Astrid Lindgren, Trudi Gerster, vorgelesen von Märchenerzählern.

Info

Das Spielzeug Welten Museum Basel
ist mit über 6 000 Objekten in seiner Fülle und Qualität einzigartig auf der Welt. Untergebracht in einem Gebäude aus dem Jahr 1867, liegt es mitten im Herzen Basels. Seine aufwendig gestalteten Schaufenster sind mittlerweile weitherum bekannt. Wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Themen laden mehrmals jährlich zu kulturellen Streifzügen ein. Sie bringen Unbekanntes groß heraus und setzen die Objekte in einen oft überraschenden historischen Kontext.

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