Der Puls der 90er
Denn das Kammerorchester unter der musikalischen Leitung des ersten Cello-Solisten Nikolaus von Bülow bewies, dass man den Puls der Neunzigerjahre auch mit klassischen Instrumenten ausloten kann. Die raffinierten Crossover-Arrangements des österreichischen Komponisten und Geigers Klemens Bittmann versuchten erst gar nicht, die verzweifelte Grundstimmung der vier Nirvana-Klassiker „Smells like Teen Spirit“, „Something in the way“, „Come as you are“ und „Lithium“ zu imitieren.
Dunkel und punkig
Denn der Sound von Nirvana war dunkel, punkig und versprühte raue Emotionen, Ehrlichkeit, aber auch Schmerz und Desillusionierung. Simplizität, betonte Riffs und sich wiederholende Phrasen mit metaphorisch klingenden Begriffen charakterisierten die Grunge-Musik von Nirvana. Alles wurde ungeschliffener und „heavier” als in der früheren Rock-Musik, was sich auch in der stärkeren Verwendung von Drop Tunings noch verzerrter klang.