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Kultur Von gewaltigen Oratorien bis Gospel

Die Oberbadische
Johannes Lang (l.) und Andreas Mölder an der Orgel der Lörracher Stadtkirche Foto: Elena Polnau Foto: Die Oberbadische

„Goldener Herbst“: Neues Festival der ökumenischen Kirchenmusik startet am 25.Oktober

Von Gabriele Hauger

Regio. „Goldener Herbst“ – schon der Titel des neuen ökumenischen Festivals der Kirchenmusik klingt animierend. Goldfarben ist auch der Flyer und das umfassend-informative Programmheft, mit dem die beiden Initiatoren auf die Konzertreihe, die vom 25. Oktober bis 15. November dauert, mit Schwerpunkt in Lörrach Appetit machen wollen.

Die künstlerischen Leiter Johannes Lang und Andreas

„Musikalisch stimmt’s“

Mölder kennen sich bereits vom Studium der Kirchenmusik in Freiburg. Beide hat es in die Regio verschlagen, beide spielen Orgel und leiten verschiedene Chöre. „Menschlich und musikalisch stimmt’s bei uns“, sagen sie unisono. Nur so war es wohl möglich, das ambitionierte Festivalprogramm zu stemmen, mit dem sie auch eine Angebots-Lücke in Lörrach schließen und zeigen möchten, „was es kirchenmusikalisch in Lörrach und Umgebung so alles gibt.“

Inspiriert ist das Festival auch von der langjährigen Konzert-Reihe „Musikalischer Herbst“, die von Herbert Deininger konzipiert wurde. Deininger selbst wird mit dem Konzert seiner Reihe „Klangraum Kirche“ am 25. Oktober beim Eröffnungskonzert mitwirken. Werke von Bach, Händel und Rheinberger stehen auf dem Programm in der Christuskirche.

Zentrum des „Goldenen Herbstes“ sind die zwei großen Oratorien „Paulus“ und Händels „Messiah“. Letzteres wird am 8. November in St. Peter gegeben (wir berichteten bereits ausführlich). „Wir freuen uns, dass eine so bekannte Größe wie der Motettenchor beim Festival mitwirkt“, so Johannes Lang.

Ursprünglich war die Festival-Idee aus der gemeinsamen Aufführungsplanung des „Paulus“-Oratorium von Mendelssohn-Bartholdy mit der Kantorei Lörrach (Johannes Lang) und dem Katholischen Kirchenchor Schopfheim (Andreas Mölder) entstanden. Dabei seien die beiden Aufführungsdaten des Oratoriums für beide Konfessionen ideal: Am Reformationstag, 31. Oktober, erklingt es in der Christuskirche Lörrach, an Allerheiligen, 1. November, in St. Bernhard in Schopfheim. Seit Jahresbeginn sind die beiden Chöre mit insgesamt an die 100 Sängern intensiv am

„Da geht es richtig ab“

Proben. „Mit so vielen Stimmen klingt das Oratorium gewaltig. Da geht es richtig ab, wenn die Stimmen des Volkes laut rufen“, kommt Andreas Mölder ins Schwärmen. Für die Sänger sei das eine tolle Erfahrung – trotz fordernder Probenarbeit. Unterstützt werden die Chöre von der Philharmonie Breisgau, junge Musiker, die auf einem „fantastischen Niveau“ spielen, „klangstark und kompetent“. Hinzu kommen Solisten, eine für Lang „ideale Mischung aus junger Begabung und Erfahrung“.

Eingerahmt wird das Festival von zwei ökumenischen Gottesdiensten (St. Bonifatius am 25.10. und Stadtkirche am 15.11.) , die mit einigen Chor-Stücken aus dem „Paulus“ Appetit auf mehr machen wollen. „Da gibt es zum Dahinschmelzen schöne Chöre zu genießen“, so Mölder.

Ebenfalls Bezüge zum „Paulus“ zeigt der Abend in der Stadtkirche (28.10.), an dem Texte daraus gelesen werden und Johannes Lang an beiden Orgeln der Stadtkirche Improvisationen sowie Bach und Mendelssohn spielt.

Höhepunkte der mehrhändigen und -mehrfüßigen Orgelliteratur, vor allem auch von Mozart, sind in St. Fridolin zu erleben (4.11.). Mölder: „Wir wollen hier ganz heiter zeigen, was auf der Orgel alles möglich ist.“

Die Bandbreite der Kirchenmusik soll abgedeckt werden, und so steht auch ein Gospelkonzert in der katholischen Kirche in Inzlingen auf dem Programm (6.11.) mit der Mainzer Gospelmesse, Stücken aus „Sister Act“ und einigem zum Mitsingen.

Das ökumenische „Vater Unser“ verbindet alle Christen. Vertonungen desselben, darunter Chor- und Orgelstücke, werden in St. Bonifatius vom Chor Capella leonis und Johannes Lang (12.11.) präsentiert

Ruhig, meditativ – mehrsprachig gesungene Taizé-Gesänge werden in einen ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Inzlingen eingebunden (14.11.).

Mit „Perlen des Barock“ endet der „Goldene Herbst“ in der Johanneskirche (25.11.). Katholische und evangelische Kirchenmusik wird gegenübergestellt. „In der Barockzeit sind tolle Stücke entstanden, darunter die Rosenkranzsonaten von Biber, die Stationen aus Jesu Leben thematisieren“, so Lang. „Mit der herausragenden Akustik der neuen Johanneskirche wird das ein schöner Ausklang.“

Sollte das Festival gut angenommen werden, ist an eine – wenn auch nicht alljährliche – Fortsetzung gedacht.

25. Oktober, 11 Uhr, St. Bonifatius Lörrach: Eröffnungsgottesdienst , „Chöre aus Paulus“

25. Oktober, 17 Uhr, Christuskirche Lörrach: Eröffnungskonzert, „Klangraum Kirche“

28. Oktober, 18 Uhr, Stadtkirche Lörrach: Paulus-Texte, Kleine und große Orgel

31. Oktober, 18 Uhr, Christuskirche Lörrach: Felix Mendelssohn Bartholdy „Paulus“

1. November, 18 Uhr, St. Bernhard Schopfheim: Felix Mendelssohn Bartholdy „Paulus“

4. November, 20 Uhr, St. Fridolin Lörrach-Stetten: Orgel zu 6 Händen und Füßen

6.November, 19 Uhr, Kath. Kirche Inzlingen: Gospel

8. November, 17 Uhr, St. Peter Lörrach: Georg Friedrich Händel „Messiah“

12. November, 20 Uhr, St. Bonifatius Lörrach: „Vater Unser“, Chor und Orgelwerke

14. November, 18 Uhr, Evangelische Kirche Inzlingen: Taizé-Gottesdienst

15. November, 10 Uhr, Stadtkirche Lörrach: Ökumenischer Abschlussgottesdienst

15. November, 18 Uhr, Johanneskirche Lörrach-Stetten, Ökumenisches Abschlusskonzert „Perlen des Barock“

u www.goldener-herbst.net, Karten: SAM’s Musikhaus, Tel. 07621/84460

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