Lörrach. Status Quo treten am Sonntag beim Stimmenfestival auf und beenden den Reigen der  Marktplatzkonzerte. Das legendäre Quintett ist für seine Live-Qualitäten bekannt  und kommt nach   seiner erfolgreichen letztjährigen Tournee  erstmals zu Stimmen.  Michael Werndorff unterhielt sich mit dem etwas wortkargen  Bandkopf, Gitarristen  und Sänger Francis Rossi.
 
Herr Rossi, seit der ersten Single „Pictures of Matchstick Men“ und dem jüngsten Album liegen rund 47 Jahre, viele Charterfolge und unzählige Tourneen. Status Quo spielt immer noch in der obersten Rockliga, wie erklären Sie den anhaltenden Erfolg?
 
Rossi: Es war reines Glück und hartnäckige Entschlossenheit, kein 1-Hit-Wonder, keine Eintagsfliege,  zu werden.
 
Hatten Sie im Laufe Ihrer langen Karriere nie das Verlangen, dem eingängigen Boogie-Rock abzuschwören, und eine komplett andere musikalische Richtung einzuschlagen?

Jedes Mal, wenn wir die Richtung wechselten, sagten Fans und Presse: „Warum machen sie nicht das, was sie am besten können.“
 
Wenn Sie nicht gerade auf der Bühne oder im Studio in die Saiten hauen, welche Musik hören Sie gerne?
 
Ich höre gerne italienische Oper und Country-Musik.
 
Das Musikgeschäft hat sich im Laufe der Jahrzehnte deutlich verändert, vermissen Sie die alten Zeiten, in denen die Rockmusik noch etwas Rebellisches an sich hatte?
 
Nicht unbedingt. Rebellion ist eher etwas für junge Menschen, nur um herauszufinden, dass man mit langer Lebenszeit auch zum Establishment gehört.
 
Wie sehen die Unterschiede zwischen damals und heute aus der Perspektive des Rockmusikers aus?
 
Darüber könnte ich ein komplettes Buch schreiben.
 
Stehen Sie noch so gerne auf der Bühne wie vor 50 Jahren, oder spielen Sie manchmal mit dem Gedanken, die grüne Fender-Telecaster einzumotten, um Ihren Lebensabend jenseits der Bühne zu genießen?
 
Wie bei jeder Karriere und dem Yin und Yang daran machen einige Titel mehr Spaß als andere. Mit der Idee, mich zur Ruhe zu setzen, spiele ich schon seit meinen Mittdreißigern.
 
Der Konzertbesucher will natürlich auch die alten Hits hören. Erfüllen Sie diese Erwartungshaltung mit einem Zähneknirschen?
 
Wir sind alles außer unser Backkatalog.
 
Sie können aus einem großen Repertoire schöpfen. Gibt es Songs, die Sie besonders gerne auf ihren Konzerten spielen?

 
Wir spielen alle Titel unserer aktuellen Setliste gerne, deswegen ändert sich diese kaum.
 
Bei vielen internationalen Künstlern steht das deutsche Publikum hoch im Kurs. Stimmt es, dass es sehr loyal ist?
 
Fans sind per Definition alle loyal. Es wäre auch nicht klug, von einer Nation zu schwärmen, während man gerade durch eine andere tourt.
 
Im vergangenen Jahr waren Sie noch in der Originalbesetzung auf Tour. Wie kam es zu der zeitweisen Reunion, die viele Fans bestimmt gerne auf Dauer gesehen hätten?
 
Ein Anruf von meinem ehemaligen Schulfreund und Mitmusiker Alan Lancaster.
 
Zudem hat Status Quo das Akustik-Album „Aquostic – Stripped Bare“ veröffentlicht. In einem Interview erklärten Sie, von der Idee ursprünglich nicht begeistert gewesen zu sein. Wie passt das Album zum rockigen Quo-Image, und was hat Sie einlenken lassen?
 
Zunächst war ich eher zurückhaltend, weil mir bewusst war, wieviel Arbeit darin steckt. Dennoch stellte es sich als ein schönes Projekt heraus, obwohl es länger dauerte, als ursprünglich geplant. Rock muss nicht auf einer elektrischen Gitarre gespielt werden oder laut sein. Man denke nur an die „Everly Brothers“, meine frühen Vorbilder.
 
Ein Blick auf den Tourkalender zeigt, dass Sie sich viel abverlangen, wie lange soll es noch weitergehen?
 
Das wurden wir schon oft gefragt. Ich beziehe mich auf bereits gegebene Antworten – drei bis fünf Jahre noch.
 
Vervollständigen Sie bitte den Satz: „Status Quo bedeutet für mich ...“
 
To me Status Quo means......?

Status Quo beim Stimmenfestival: Sonntag, 19. Juli, 20 Uhr, Marktplatz; Karten gibt es  in den Geschäftsstellen unserer Zeitung sowie unter www.stimmen.com