Von Peter Ade
Lörrach 2015: Schön und ärgerlich
Die Oberbadische 30.12.2015 - 00:03 Uhr
Brombach: Bilanz von Silke Herzog
„Schöne Ereignisse, aber auch ein gewaltiges Ärgernis“ – für Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog war 2015 ein bewegtes und bewegendes Jahr. Positiv sieht sie die Situation der 200 Flüchtlinge, die den Jahreswechsel in zwei winterfesten Unterkünften auf dem alten Sportplatz verbringen.
Lörrach-Brombach. „Ziemlich enttäuscht“ äußert sich die Rathauschefin im Gespräch mit unserer Zeitung, weil der noch vor Monaten als sicher geltende Zeitplan für den Bau der neuen Sporthalle aufgrund der klammen Finanzlage der Stadt ins Wanken geraten ist (wir berichteten).
Die aktuelle Situation: Im Haushalt 2016 sind für die weitere Planung 480 000 Euro aus Haushaltsresten von 2015 vorgesehen und – verbindlich für 2017 – 1,5 Millionen Euro, mit denen der erste Bauabschnitt an der Franz-Ehret-Straße realisiert werden soll.
Bleibt der Wermutstropfen: Das Projekt zieht sich um ein halbes Jahr in die Länge. Die Vereine, so Herzog, seien verärgert. Immerhin habe der Förderverein „Hallenbau“ durch beispielhafte Aktionen in den 20 Jahren seines Bestehens 200 000 Euro zusammengetragen. Man werde Oberbürgermeister Jörg Lutz „beim Wort nehmen“, dass das Vorhaben tatsächlich nur ein halbes Jahr länger auf sich warten lasse.
„Unterm Strich besser gelaufen“ ist es nach Ansicht der Ortsvorsteherin mit der Realisierung der Flüchtlingsunterkunft auf dem alten Sportplatz. Herzog würdigt das ehrenamtliche Engagement des Freundeskreises Asyl und den Einsatz von Heimleiterin Britta Lanzendorf. Eine „gute Sache“ sei die Kleiderkammer bei Tally Weijl, deren Helfer jederzeit Spenden annehmen.
„Mit Spannung“ erwartet man in Brombach den Schulentwicklungsplan der Stadt Lörrach und die sich daraus ergebene Situation für die Hellbergschule. Am Gebäude der alten Grundschule steht 2016 eine umfangreiche Brandschutzsanierung bevor. Außerdem soll das in die Jahre gekommene Schuldach erneuert werden, um weiteren Wetterschäden vorzubeugen.
Der mit 6500 Einwohnern größte Lörracher Ortsteil startet gut aufgestellt ins neue Jahr. Ortsvorsteherin Herzog verweist auf eine sichere Infrastruktur und freut sich über „gelebten Gemeinsinn“. Zuletzt habe der Weihnachtsmarkt gezeigt, dass Bürger, Vereine und Geschäftswelt an einem Strang ziehen.
Brombach gehört zusammen mit Stetten, Tumringen und Lörrach-Zentrum zu den vier zentralen Versorgungsbereichen der Kreisstadt. „Die Gemeinde ist ein attraktiver Standort für alle Angebote“, betont Herzog. Das aktuelle Märkte- und Zentrenkonzept gebe Brombach exzellente Noten.
„Die heimische Wirtschaft entwickelt sich gut“, unterstreicht Herzog die Bedeutung des Mittelstands für den attraktiven Branchenmix im Ort. Es sei erfreulich, dass die Lauffenmühle bemüht sei, nach der Insolvenz den Betrieb aus eigener Kraft zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten.
Lob zollt Herzog dem Fußballverein Lörrach-Brombach „mit einer der schönsten Sportanlagen in Südbaden“. Vereinsleben und Jugendarbeit seien intakt, was auch für die anderen Vereine gelte.
2016 feiert die Gemeinde die 50-jährige Präsenz der Gemeindeverwaltung im Brombacher Schloss. Im Juni, so Herzog, sei zu diesem Jubiläum ein „Tag der offenen Tür“ im Rathaus vorgesehen, wo auch das Standesamt sein Domizil hat.
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