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Die Oberbadische

Zirkus Charles Knie wartet mit einem tierischen Programm auf / Kritik von Tierschutzorganisation PETA

Von Dennis Kalt

Lörrach. „Manege frei!“, heißt es ab heute im Freizeitzentrum im Grütt, wo der Zirkus Charles Knie bis Sonntag gastiert. Indes äußert die Tierschutzorganisation PETA harsche Kritik gegenüber der Lörracher Stadtverwaltung, wegen der Vergabe einer Gastspielgenehmigung mit Wildtierprogramm.

Rücksichtslos sei die Tierhaltung des Zirkus Knie, heißt es in einer Pressemitteilung von PETA vom 9. September. Tiere und Wildtiere hätten nichts in einem Zirkuszelt verloren, so die Meinung der Tierrechtsorganisation.

Patrick Adolph, Pressesprecher des Zirkus Knie kann diese Anschuldigungen nicht nachvollziehen. Er hält diesen die Ergebnisse des Kontrollberichts von Markus Overhoff, Amtstierarzt des Landkreises Lörrach, entgegen. Aus diesem geht hervor, dass genügend Futter vorhanden und der Nähr-, Pflege- sowie Gesundheitszustand der Tiere sehr gut ist.

Ein Vorwurf von PETA lautet, dass Wildtiere in die Wildnis gehörten und nicht in den Zirkus, weil sie nur dort ihr natürliches Wesen entfalten und artgerecht leben könnten.

„Unsere Tiere werden nicht in der Wildbahn gefangen, sondern stammen aus eigener Zucht. Zum Beispiel haben die Eltern und Großeltern der Zebras Afrika noch nie gesehen. Die Nachzuchten haben sich schon längst an das Leben im Zirkus gewöhnt und kennen gar nichts anderes“, erklärt Adolph.

Ein weiterer Kritikpunkt der Tierschutzorganisation am Zirkus Knie ist die Länge der Standzeiten der Elefanten auf engen Lkw-Transportern zwischen den häufigen Ortswechseln und das damit einhergehende Leiden der Dickhäuter. Auch diesen Vorwurf kann Adolph entkräften: Die Distanz zwischen zwei Gastspielorten ist in den meisten Fällen sehr gering, so dass die Elefanten nur eine kurze Zeit im Transportwagen verbringen müssen. Zudem ist es für Elefanten normal, mehrere Stunden oder auch Tage im Stehen zu verbringen, da sie dies von sich aus freiwillig tun. Es sei also völlig normal für die Dickhäuter, wenn es in Ausnahmefällen mal zu längeren Standzeiten komme.

Ein Höhepunkt des Programms stellt die Vorführung von Wildtierdompteur Tom Dieck Junior mit seinen Tigern dar. Er dressiert bereits seit seinem elften Lebensjahr und in dritter Generation die großen Wildkatzen: „Man darf keine Angst, muss jedoch Respekt haben“, sagt Dieck und ergänzt: „Es handelt sich bei den Tigern immer noch um Tiere mit Instinkten. Deswegen muss ich hoch konzentriert arbeiten, und darf mir keine Fehler erlauben.“ Fehler können gravierende Folgen haben, und im schlimmsten Falle tödlich sein. Wichtig sei ein autoritäres aber ruhiges Auftreten gegenüber den bis zu 300 Kilogramm schweren Tigern. „So ein ausgewachsener Tiger frist am Tag zwischen zwölf und 14 Kilo Fleisch. Wir bestellen daher ganze Rinderhälften, die wir in unserer eigenen Tiefkühlzelle aufbewahren“, erläutert der Raubtierdompteur.

Der Zirkus bietet Platz für mehr als 1400 Zuschauer. Er gibt seine Premierenvorstellung heute um 16 Uhr: „Dies ist auch gleichzeitig unsere große Familienvorstellung, bei der die Eintrittskarten nur zehn Euro kosten“, sagt der Pressesprecher, der den Zuschauern eine faszinierende Vorführung verspricht.

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