Lörrach Anlaufstelle für die Bürger

Die Oberbadische
Freie Wähler beim Bürgergespräch (v. l.): Ralf Meier, Jutta Di Marco, Matthias Lindemer und Hans-Peter Pichlhöfer. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Bürgergespräch: Freie Wähler diskutieren über Zukunft der Ortsverwaltungen

Ihre Ortsverwaltungen sind den Ortsteilen heilig. Das kam deutlich zur Sprache beim jüngsten monatlichen Bürgergespräch der Freien Wähler (FW) im evangelischen Gemeindesaal in Haagen.

Von Gerd Lustig

Lörrach-Haagen. „Das Rathaus ist Anlaufstelle und Zentrum für Vieles, die Einrichtungen in den Orsteilen sind daher sehr wichtig für die Bürger“, brachte es Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog auf den Punkt. Das Thema war ganz bewusst gewählt worden, weil aktuell der Gemeinderat im Zuge von Sparmaßnahmen die Stadtverwaltung beauftragt hat, ob und wie es Verbesserungen in Sachen der örtlichen Verwaltungen geben kann.

Allerdings: Den Weg zum Bürgergespräch fand lediglich eine Handvoll Bürger. Die Mandatsträger aus Brombach und Haagen des Gemeinderates und der Ortschaftsräte diskutierten weitestgehend unter sich, berichteten dabei aber von ihren Erfahrungen aus vielen Bürgergesprächen.

Gerade die aktuelle Lage in Haagen, wo die beiden Mitarbeiterinnen seit einem halben Jahr krank gemeldet sind, zeige, dass das Angebot wichtig ist. „Haagen stöhnt“, betonte Jutta Di Marco und dankte Ortsvorsteher Horst Simon, dass er so gut es geht – gemeinsam mit einer Vertretungskraft aus Brombach – die Geschäfte aufrecht erhält.

Rathäuser bieten Zugang zum Bürger und müssen in den Ortsteilen erhalten werden, argumentierte Herzog. Die Bürger seien froh, dass sie diese haben. „Warum soll man uns das wegnehmen“, fragte Heidi Heitzmann. Grundsätzlich einig waren sich alle, dass finanziell so gut wie nichts eingespart werden könne, sollten die Ortsverwaltungen wegfallen. Werner Lacher warnte vor voreiligen Befürchtungen. Aktuell gebe es keinen Antrag auf Abschaffung. Es müsse aber erlaubt sein, „über Verbesserungen nachzudenken“.

Ein weiteres Thema waren die zuletzt im Gemeinderat diskutierten Veranstaltungen im Freien (wir berichteten ausführlich). Unverständnis rief bei FW-Vorsitzenden Matthias Lindemer hervor, dass von Seiten der Stadtverwaltung argumentiert werde, dass man keine Kompetenz zur Kontrolle der Lautstärke habe, da man nicht über entsprechende Messgeräte verfüge. Herzog fand es enttäuschend, dass der Ortschaftsrat Brombach, der der Vorlage der Verwaltung nicht zugestimmt hatte, quasi übergangen wurde.

„Überall gibt es für Vereine und Private Auflagen in Sachen Lärm“, ereiferte sich Birgit Schmolinske. Stadtrat Hans-Peter Pichlhöfer appellierte an die Allgemeinheit, die Empfindlichkeitsstufe mal wieder etwas abzusenken und forderte mehr Anpassung: „Man muss der Jugend auch mal eine Chance geben.“

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