^ Lörrach: Auf dem Weg in die (Spiel)-Zeit - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Auf dem Weg in die (Spiel)-Zeit

Die Oberbadische

Tempus Fugit startet mit dem Thema „Transit“ in das neue Spieljahr/Theater als Spiegel der Gesellschaft

Lörrach. Das Freie Theater Tempus Fugit hat die Weichen für den Übergang gestellt: „Transit“ heißt der Schwerpunkt für die neue Spielzeit. Das Spieljahr 2015/16 wird geprägt durch einschneidende Veränderungen: Der Umzug ins neue Domizil, die ehemalige Stadtmission im Adlergässchen. Zum anderen greift Tempus Fugit verstärkt gesellschaftspolitische Aspekte auf wie die aktuelle Flüchtlingsthematik (wir berichteten).

Kulturelle Bildung, Schauspiel und Ausbildung: Diese drei Säulen tragen das Freie Theater. Zu den 53 Projekten, die geplant sind oder bereits angefangen haben, gehören 25 Themen, spezifische Schulprojekte und 20 Schultheater- Arbeitsgemeinschaften. Dazu kommen acht Inszenierungen der Tempus Fugit Gruppen. Mit insgesamt 150 Mitwirkenden sind derzeit 85 Aufführungen in Lörrach und Region geplant. Die regionale Verankerung soll auch nach dem Umzug in das eigene Theaterhaus erhalten bleiben, erklärten Karin Maßen (Regisseurin und Theaterpädagogin) sowie Thorsten Blank, stellvertretender Theaterleiter, im Rahmen eines Mediengesprächs.

Auch einige Mitglieder des neuen Spielzeitteams waren vor Ort, um zu verdeutlichen, welch hohen Stellenwert der Teamfindung und Ausbildung zukommt. Das große Engagement sei spürbar, so Maßen, auch wenn die jungen Menschen, die teilweise direkt von der Schulbank zum Theater finden, extrem gefordert seien. Vom Putzen bis zum Bühnenaufbau reichen die Aufgaben. Und was motiviert die Auszubildenden? Sarah beispielsweise ist „erfüllt von dem, was ich tue“, und Christina fühlt sich wohl in einem funktionierenden Team, das an Neuem interessiert ist.

Mit professioneller Teamarbeit gelingt es Tempus Fugit, Verknüpfungen zu bilden und langfristig angelegte Netzwerke zu spannen. Dazu zählt die seit längerem verankerte Zusammenarbeit mit Schulen ebenso wie das Umsetzen gesellschaftlich relevanter Themen. Theater , das sich auch als Spiegel der Gesellschaft sieht. Ob Klassenübergreifende Projekte mit Märchen unterschiedlicher Kulturen wie an der Hebel- oder Fridolinschule in Lörrach, berufsorientierte oder persönlichkeitsprägende Angebote mit zukunftsweisendem Blick wie „Zivilcourage“ oder „Nur Mut“; die jährlichen Schwerpunkte werden facettenreich umgesetzt. So soll die Thematik „Aufbruch“ der vergangenen Spielzeit, die sich der Ankunft in einer fremden Kultur aus der Sicht von Flüchtlingen widmete, erweitert werden um die Ängste und Vorbehalte, die seitens der Bevölkerung zu spüren sind. Maßen und Blank setzen mit den Projekten auf langfristige Kooperation mit Schulen und Förderern. „Das unterscheidet uns von anderen Anbietern“, so Maßen und ermögliche auch die Entwicklung von Projektlinien. Ein Drittel des Budgets für die Schulprojekte (15 000 Euro) wurde von der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres großes Thema ist die Inklusion, die Tempus Fugit auf breiter Basis realisieren möchte. Ein Aspekt ist die Barrierefreiheit des neuen Domizils. Dort sollen bereits ab Ende November die ersten Aufführungen stattfinden.

Die Eröffnung ist für den 29. April geplant. Zunächst feiert die „Wolf-Gang“ am 8. November Premiere im Nellie.

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