Lörrach Aufgabenpaket für Kommunen

Die Oberbadische
Das Thema Pflege beschäftigt den Kreistag. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Kreistag: Teilhabeplan IV – Senioren verabschiedet

Kreis Lörrach (wer). Die demografische Entwicklung zeigt Handlungsbedarf auf. Am Mittwoch hat der Kreistag den Teilhabeplan IV – Senioren verabschiedet, an dem mehr als zwei Jahre lang gearbeitet wurde, wie Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella erklärte.

Der Plan, hervorgegangen aus dem mittlerweile veralteten Kreisseniorenplan, legt nach Dringlichkeit differenziert wichtige Ziele dar, die das Leben der älteren Menschen im Kreis zum Inhalt haben. So ist eine selbstständige Lebensführung bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit im Alter eines der zentralen Ziele des neuen Teilhabeplans. Zudem soll der Kreis Leistungserbringern bei ihren Bemühungen helfen, den Bedarf an Pflegefachkräften zu decken. Auch ist vorgesehen, im ländlichen Raum unterstützende Strukturen zu schaffen. Hierzu zählen die Einrichtung von Gemeinschaftspraxen, die Annäherung bei der ärztlichen Versorgung an den Landesdurchschnitt und der Einsatz nicht-ärztlicher Praxisassistenten.

„Der Teilhabeplan ist ein großes Aufgabenpaket und eine solide Handlungsgrundlage für Kreis, Kommunen und verschiedene politische Ebenen“, erklärte Landrätin Marion Dammann. „Es wäre schön gewesen, das Werk früher zu haben“, ging sie auf die Bemerkung von Kreisrat Willibald Kerscher (FW) ein, der in dem Plan ein Reparaturprogramm für Aufgaben sieht, die der Kreis bisher noch nicht angegangen ist. „Die Arbeit muss jetzt beginnen“, sieht er angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft dringenden Handlungsbedarf. Und weiter: „Wir laufen den Missständen schon jetzt hinterher.“

Ein großes Problem neben den fehlenden Pflegefachkräften: Der Bedarf an Sozialwohnungen und Kurzzeitpflegeplätzen, wie Stefan Grüter (CDU) erinnerte. Hier sei die Bundespolitik bei der Finanzierung gefordert. Wenig optimistisch das Ziel bei der Schaffung solcher Plätze zu erreichen, die für Heime zudem finanziell unattraktiv sind, zeigte sich Jörg Lutz (SPD). „Bei diesem Dauerbrenner kann von einem Politikversagen auf höherer Ebene gesprochen werden“, verortet Lutz die Schuld im politischen Berlin.

In einem nächsten Schritt sollen die Ziele des Teilhabeplans im Rahmen der im zweiten Halbjahr stattfindenden Sozialgespräche mit allen Städten und Gemeinden besprochen werden, wobei das Sozialdezernat die weitere Umsetzung bis zum Jahr 2030/35 begleiten wird, sagte Zimmermann-Fiscella. Dass der Wissenstransfer in die Gemeinden „Schwerstarbeit“ wird, steht für Grüter fest. Dort müssen die Projekte nämlich umgesetzt werden.

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