Lörrach Aus kleinen Dingen kann Großes erwachsen

Die Oberbadische
Aktive und frühere Helfer und Mitarbeiter des „Kamel-ions“ mit Sibylle Burkart (hinten, 2. v. l.) Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Festakt: Schülercafé „Kamel-ion“ feiert 20-jähriges Bestehen / Dank an alle Helfer und Förderer

Wandlungs- und anpassungsfähig und doch ein stabiler Fels in der Brandung des Schullebens: So zeigt sich das Schülercafé „Kamel-ion“ als Anlaufstelle für Schüler, aber auch für so manchen Lehrer. Die Einrichtung, die zur Schulsozialarbeit des CVJM gehört, feierte am Sonntag und Montag das 20-jährige Bestehen. Gegründet wurde das Café von Petra Becker.

Von Ursula König

Lörrach. Der Festakt am Montag war vor allem dem Dank an alle Helfer und Förderer sowie einem ausführlichen Rückblick gewidmet. Sibylle Burkart, Leiterin des Cafés seit dem Jahr 2000, engagierte sich mit ihrem Team all die Jahre hindurch für einen Ort auf dem Campus, der über kulinarische Verpflegung hinausreicht. Anfang des Jahres hatte die Bürgerstiftung das Haus vom vorherigen Eigentümer, der evangelisch-lutherischen Gemeinde, übernommen, um als Vermieterin den Erhalt des Cafés zu sichern (wir berichteten).

Deutlich wurde, wie sehr die sich verändernde Schulsituation auf vernetzende Angebote angewiesen ist, sowohl was die Betreuung als auch was die Verpflegung der Schüler betrifft.

Der Schulcampus werde von Besuchern der Stadt immer wieder als „tolles Ensemble“ beschrieben, sagte Oberbürger Jörg Lutz. Doch die Qualität des Lebens an diesem Ort müsse auch stimmen. Lutz griff eine Schul- und Betreuungssituation auf, die sich im steten Wandel befindet. „Vor 20 Jahren waren Eltern weitgehend auf sich gestellt.“ Das „Kamel-ion“ sei ein unverzichtbarer Faktor im Verpflegungskonzept. Lutz stellte außerdem in Aussicht, dass die Stadt den derzeitigen finanziellen Rahmen erweitere.

Schuldekan Ralph Hochschild würdigte die „visionäre Idee“, die der Gründung vorausging. Das Café sei zum wichtigen Ort für soziales Lernen geworden. Auch die Schulleitungen des Campus kamen zu Wort und zeichneten das Café als „verlässlichen Partner“ (Sonja Mohren, Theodor-Heuss Realschule) und als Insel aus, auf der man sich wohlfühlen könne (Frank Braun, Hans-Thoma-Gymnasium).

Zitate von Schülern aller drei Schulen ergänzten das Bild: Im Schülercafé könne man sich gut mit Freunden vom Hans-Thoma- oder Hebel-Gymnasium treffen, so ein Schüler der Realschule. Vor allem die Essensangebote kommen bei Schülern sehr gut an, was die Auswahl und auch die günstigen Preise betrifft. Der reibungslose Ablauf wird von vielen ehrenamtlichen Helfern gewährleistet.

Was immer wieder gebraucht werde, so Burkart, sei hohe Flexibilität. Dann könne aus kleinen Dingen Großes erwachsen. Der christliche Hintergrund spielt eine entscheidende Rolle für die Leiterin. Sie versuche, Werte zu vermitteln ohne große Worte: mit Präsenz und Taten. Doch sie verschweigt nicht, dass es auch „durstige Wegstrecken“ gab. Nach der offiziellen Feierstunde waren alle Gäste zu einem Sektempfang mit kleinen Häppchen eingeladen. Der Festakt wurde musikalisch umrahmt von „Keto“: Kerstin Suchalla und Tomi Kaufmann.

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