Lörrach Außensicht sichert Qualität

Die Oberbadische
Prominentes Beispiel für die Bedeutung des Gestaltungsbeirats: Die Fassade des Hotel-Neubaus ist auch ein Resultat der Debatten des unabhängigen Sachverständigengremiums. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Gestaltungsbeirat: Personalwechsel in wichtigem Instrument der Stadtentwicklung

Wer sich weiterentwickeln möchte, der sollte offen bleiben für Anregungen von außen. Mit Blick auf städtebauliche Planungen erfüllt diese wichtige Funktion in Lörrach der Gestaltungsbeirat mit seinen unabhängigen Experten. Im Gremium ist nun ein personeller Wechsel vorgesehen, über den der Gemeinderat am Donnerstag entscheiden wird.

Lörrach. Der Gestaltungsbeirat erörtert und begutachtet Vorhaben mit besonderer Bedeutung für das hiesige Stadt- und Landschaftsbild. „Er unterstützt Gemeinderat und Verwaltung durch seine Empfehlungen zu städtebaulichen Planungen und öffentlichen sowie privaten Bauprojekten. Er trägt damit zur Verbesserung des Stadtbildes und der Sicherung architektonischer Qualität bei“, schreibt Fachbereichsleiterin Monika Neuhöfer-Avdic in der Sitzungsvorlage. Jüngstes und prominentestes Beispiel ist der Hotel-Neubau: Die jetzige Variante der „stadtbildprägenden Fassade“ sei auch ein Resultat intensiver Diskussionen der Sachverständigen des Gestaltungsbeirats, sagte der stellvertretende Fachbereichsleiter Gerd Haasis gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch bei der Entwicklung des Post-Areals wird das Wort des Beirats Gewicht haben.

Die Geschäftsordnung legt fest, dass vier unabhängige, externe Sachverständige ins Gremium berufen werden: ausgewiesene Fachleute aus den Gebieten Städtebau, Landschaftsplanung und Architektur, die zudem über eine Qualifikation zum Preisrichter verfügen. Die Mitglieder können ihren Wohn- oder Arbeitssitz nicht im Landkreis Lörrach haben und dürfen während und mindestens ein Jahr nach ihrer Bei-ratstätigkeit in der großen Kreisstadt weder planen noch bauen. Eine Beiratsperiode dauert zweieinhalb Jahre, in der Regel seien aber zwei Perioden sinnvoll, so Haasis.

Am Donnerstag sollen deshalb die Stadtplanerin Maren Harnack aus Frankfurt und Landschaftsarchitekt Christof Luz aus Stuttgart, die 2014 erstmals in den Gestaltungsbeirat berufen wurden, für weitere zweieinhalb Jahre als Mitglieder bestätigt werden.

Für den im Juni ausgeschiedenen Architekten und Stadtplaner Eckart Rosenberger aus Fellbach soll Architektin Bärbel Hoffmann, ebenfalls aus Fellbach, neu in den Gestaltungsbeirat aufgenommen werden. Der derzeitige Vorsitzende des Gremiums, Architekt Daniel Wentzlaff aus Basel, wird der Stadt bis Ende 2016 als Mitglied zur Verfügung stehen. Für dessen Nachfolge ist Städtebau-Experte Kunibert Wachten aus Aachen ab Anfang 2017 vorgesehen.

Die Empfehlungen des Gestaltungsbeirats führten letztlich auch zu steigender Akzeptanz städtischer Positionen bei Architekten und Bauherren, sagt Haasis: „Die Sachverständigen sollen sich im Grunde zu Lörrach-Experten entwickeln“ – Experten, die sich dennoch den freien, unverstellten, unabhängigen und damit um so wichtigeren Blick von außen bewahren. Eine Perspektive, die für Lörrachs Stadtentwicklung von zentraler Bedeutung ist.

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