Die „Verknüpfung des reichen Kulturlebens in Lörrach und Weil am Rhein“ ist die Grundidee hinter der für den 4. Mai 2016 geplanten gemeinsamen Kulturnacht, wie Kulturfachbereichsleiter Lars Frick am Donnerstag im Hauptausschuss vorstellte. Geplant sind diverse Veranstaltungen zwischen Brombach und Friedlingen.

Von Kristoff Meller
Lörrach. „Das gemeinsame Oberzentrum, das die beiden Städte vor allem auf Verwaltungsebene verbindet, soll für die Bevölkerung durch kulturellen Austausch und gemeinsame Aktionen erlebbar gemacht werden“, erklärte Frick. Vom Werkraum Schöpflin in Brombach bis zum Kesselhaus in Friedlingen sollen entlang der S-Bahnlinie verschiedene Orte mit kulturellen Aktionen bespielt werden.

Mit einem Shuttlebusverkehr an je vier zentralen Orten in beiden Städten soll die Erreichbarkeit zusätzlich zum ÖPNV sichergestellt werden. „Nach Möglichkeit sollen ungewöhnliche Aktionen an ungewöhnlichen Orten umgesetzt werden. Zudem werden Orte gesucht, die nicht ohnehin schon als Kulturplätze bekannt sind“, so Frick.

Nach der noch ausstehenden Zustimmung des Gemeinderats in der kommenden Woche möchte Frick „gezielt auf Akteure zugehen, die wir uns vorstellen“. Es dürften sich aber auch andere städtische und freie Kulturakteure der beiden Städte melden, die sich an der Premiere beteiligen möchten. Als räumlichen roten Faden habe man sich allerdings die S-Bahnlinie bis Brombach ausgesucht.

Belebung des Oberzentrums gewünscht

Im Hauptausschuss stieß die Idee einer Kooperation mit der Nachbarstadt auf breite Zustimmung. Petra Höfler (CDU) freute sich über die „Belebung des Oberzentrums“. „Kultur verbindet“, stellte Christiane Cyperrek (SPD) fest, auch Gerd Wernthaler (Grüne) hielt es für wichtig, aufeinander zuzugehen. Er machte sich gleichzeitig auch für eine stärkere Einbindung von Weil am Rhein beim Stimmenfestival stark.

Günter Schlecht (SPD) forderte im Namen der drei Ortsvorsteher eine stärkere Einbeziehung der Kulturschaffenden in den Ortsteilen. Die Linie könne nicht beim Werkraum Schöpflin enden, sondern müsste bis zur Kunsthalle Brombach fortgeführt werden.

Kritik äußerte auch Brigitte Martin (Grüne) bezüglich der geplanten Preise für den Busshuttleservice. Der Eintritt zu den Veranstaltungen soll kostenlos sein, für die Nutzung der Busse ist hingegen einmalig ein Fahrpreis von rund fünf Euro geplant. Das sei „zu hoch“ und außerdem „sozial unausgewogen“, da Menschen, die ihr Auto stehen lassen würden und stattdessen den Bus nutzen „benachteiligt“ würden.

„Wir wollen keinen Eintritt zur Kulturnacht erheben, die Gesamtkosten sollen aber durch einen möglichst geringen und einfach handhabbaren Fahrpreis mitfinanziert werden“, erklärte Frick. Wenn dieser an den einzelnen Veranstaltungsorten kassiert würde, sei dies „logistisch unglaublich aufwendig“ und damit auch automatisch teurer.

Das Budget für Marketingmaßnahmen, Busshuttle Gagen und Honorare haben die beiden Kulturämter zunächst auf 30 000 Euro festgelegt, wobei die Ausgaben laut Frick „sehr konservativ“ gerechnet wurden. Je ein Drittel wird von den beiden Städten getragen, das dritte solle über Sponsoren finanziert werden. Dieses Ziel sei aber bereits erfüllt: Es gibt Zusagen über 12 000 Euro, weitere Gespräche mit potenziellen Sponsoren stehen noch aus.