Lörrach Bauen in schwierigem Gelände

Die Oberbadische
Am Lingertrain dürfen drei Häuser (Animation, Bildmitte) mit zwölf Wohnungen gebaut werden.Grafik: Stadt Lörrach/zVg Foto: Die Oberbadische

Wohnungsbau: Zwölf Wohnungen am Lingertrain genehmigt

Von Guido Neidinger

Lörrach. Eine verträgliche Bebauung hat der Hauptausschuss des Gemeinderats kürzlich im steilen Gelände des Haagener Lingertrain beschlossen. Der Bauherr darf dort zwölf Wohnungen errichten. Er muss 18 Pkw-Stellplätze nachweisen. Zwölf Wohneinheiten mit 24 Stellplätzen waren ihm bereits im November 2016 genehmigt worden. Jetzt wurde die Zahl der Stellplätze reduziert. Allerdings stand dem Bauvorhaben bis jetzt noch eine weitere Hürde im Weg.

Da ein Teil des Grundstücks als Wald ausgewiesen ist, muss der Bauherr für Ausgleich sorgen. Auf dem Tüllinger kann eine entsprechende Fläche aufgeforstet werden. Nachdem auch eine geotechnische Untersuchung zu dem Schluss kam, dass das Planungsgebiet trotz der erheblichen Hanglage erdstatisch standsicher bebaut werden kann, steht dem Bauvorhaben nichts mehr im Wege.

Ursprünglich galten in der steilen Hanglage die Bestimmungen des Bebauungsplans „Ob dem Dorf II“ aus dem Jahr 1974. Danach hätte der Bauherr eine fünfgeschossige Terrassenhausbebauung ohne Beschränkung der Zahl der Wohneinheiten errichten dürfen. Die Verwaltung war jedoch der Meinung, dass bei einer solch massiven Bebauung die Erschließung nicht mehr verträglich gewährleistet wäre. Zudem wäre die Bebauung städtebaulich aus heutiger Sicht nicht mehr zu vertreten. Um ein massives Bauvorhaben am Lingertrain zu verhindern, hatte der Gemeinderat deshalb eine Veränderungssperre erlassen, die im Oktober dieses Jahres ausläuft.

Bereits Ende des vergangenen Jahres wurde dann mit dem Bauherrn die reduzierte Bebauung vereinbart. Danach können drei Häuser mit Satteldächern in den Hang hinein gebaut werden. Die Anlieger konnten sich mit ihren Einsprüchen nicht ganz durchsetzen. Sie hatten maximal acht Wohneinheiten und pro Wohnung zwei Stellplätze gefordert.

Mit dem jetzt gefundenen Kompromiss können nach Meinung der beiden Haagener Stadträte Ulrike Krämer (CDU) und Horst Simon (SPD) alle Seiten leben.

Ob das Bauprojekt angesichts der schwierigen Hanglage und der geforderten Ausgleichsmaßnahmen jedoch realisiert wird, „daran darf man Zweifel haben“, meinte Oberbürgermeister Jörg Lutz abschließend. Das formal letzte Wort hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag.

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